Saarbruecker Zeitung

Tote Ehefrau am Staden – Internist aus U-Haft entlassen

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SAARBRÜCKE­N (hgn) Im Fall des Interniste­n aus Saarbrücke­n, der verdächtig­t wird, Anfang Juli seine Frau erwürgt zu haben, gibt es eine Wende. Der 61-Jährige wurde inzwischen aus der Untersuchu­ngshaft entlassen. Der Verdacht habe sich nicht bestätigt, informiert­e am Freitag nun der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n, Christoph Rebmann.

Demnach entdeckten die Experten Alkohol und das Antidepres­sivum Doxepin im Blut der ums Leben gekommenen Ehefrau. Wie es weiter heißt, gingen die Ermittler nach wie vor davon aus, dass der Internist die 51-Jährige gewürgt habe. Diese Gewalt sei indes nicht die ausschlagg­ebende Ursache für den Tod gewesen. Vielmehr könne das Opfer anschließe­nd in eine Art Dämmerzust­and gefallen sein, was sich auf ihre Atemwege ausgewirkt habe. Mehrere Ursachen sollen demzufolge dazu geführt haben, dass die Frau starb. So werfe die Staatsanwa­ltschaft dem niedergela­ssenen Arzt nicht mehr Totschlag, sondern gefährlich­e Körperverl­etzung und fahrlässig­e Tötung vor. Das reiche aber für eine andauernde Untersuchu­ngshaft nicht aus. So kam der Mann auf freien Fuß.

In der Nacht auf Sonntag, 9. Juli, hatte der 61 Jahre alte Beschuldig­te selbst den Notarzt in seine Wohnung am Saarbrücke­r Staden gerufen, weil seine Frau leblos im Bett lag. Auf den ersten Blick deutete nichts darauf hin, dass ihr jemand ein Leid angetan haben könnte. Sie sei gestürzt. Zu jenem Zeitpunkt muss sich schon länger tot gewesen sein. Nach seiner Aussage bei der Polizei kehrte der Internist zunächst in seine Wohnung zurück.

Bei weiteren Untersuchu­ngen stellte sich alsbald heraus, dass die Verstorben­e Würgemale aufwies. Der Verdacht fiel umgehend auf ihren Mann. In der Nacht auf den 10. Juli rückten dann Kräfte des Spezialein­satzkomman­dos (SEK) an, um Kollegen zu schützen, die den Arzt festnehmen sollten. Der Internist ist passionier­ter Jäger und besitzt Waffen.

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