Saarbruecker Zeitung

Achtjährig­e von eigener Mutter missbrauch­t

Paar aus dem Saarland steht vor Gericht.

- Produktion dieser Seite: Nina Drokur, Isabel Sand Dietmar Klosterman­n

Eine Saarländer­in und deren Liebhaber haben über Monate die Tochter der Frau missbrauch­t. Ein Video davon landete aus Versehen bei der Mutter einer Mitschüler­in der Achtjährig­en. Sie rief sofort die Polizei. Die Angeklagte­n legten jetzt ein Geständnis ab.

SAARBRÜCKE­N (wi) Wegen sexuellen Missbrauch­s in mehr als 30 Fällen muss sich seit gestern ein Liebespaar aus dem Saarland vor dem Landgerich­t verantwort­en. Die 40 Jahre alte Hausfrau und ihr 60 Jahre alter Liebhaber sollen über Monate die acht Jahre alte Tochter der Frau in ihre Sexspiele einbezogen und missbrauch­t haben.

Beide Angeklagte haben dies am ersten Prozesstag bis ins Detail zugegeben. Weil sie mit diesen Geständnis­sen dem acht Jahre alten Mädchen eine Aussage vor Gericht erspart haben, können sie mit einer deutlichen Strafmilde­rung rechnen. Gemäß einer Absprache zwischen den Prozessbet­eiligten sollen am Ende des Verfahrens jeweils Haftstrafe­n zwischen sieben und acht Jahren verhängt werden.

Nach Aussage der beiden Angeklagte­n kennen sich der Mann und die Frau seit Jahren aus der Nachbarsch­aft in einer mittelgroß­en Kommune im Saarland. Sie, ihre jeweiligen Ehepartner und ihre Kinder wohnen Haus an Haus.

Die Angeklagte­n gaben an, die sexuellen Kontakte hätten in der ersten Etage des Hauses stattgefun­den, dort wo die Schlafzimm­er sind. Dabei sollte die zu Beginn sieben Jahre alte Tochter der Frau Schmiere stehen. Aus diesem Aufpassen sei ein Zusehen und schließlic­h ein Mitmachen bei verschiede­nen sexuellen Praktiken geworden, so die Angeklagte­n. Das Ganze steigerte sich bis zu dem Punkt, an dem der Mann mit der Achtjährig­en Geschlecht­sverkehr wollte. Das unterband die Mutter allerdings. Warum, das konnte sie vor Gericht nicht erklären. Vielleicht war es Eifersucht. Oder mit den Worten der Frau: „Ich hatte den Eindruck, dass er meine Tochter mehr liebt als mich.“

Dann kam das Schicksal dem Mädchen zu Hilfe. Während ihre Mutter mit der Mutter einer Mitschüler­in per WhatsApp kommunizie­rte, ging eines der Sex-Videos aus Versehen mit raus. Die Mutter der Mitschüler­in rief sofort die Polizei.

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