Saarbruecker Zeitung

Kieler genervt von Wechselthe­ater um Torhüter Wolff

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Stefan Regel

KIEL (sid) Ein polternder Trainer, ein wechselwil­liger Torwart und ein unzufriede­ner Manager: Beim Rekordmeis­ter THW Kiel hängt der Haussegen gewaltig schief. Keine drei Wochen ist die neue Saison in der Handball-Bundesliga alt, da erlebt der große Titel-Favorit bereits seine erste handfeste Krise. Der Ärger der Bosse war auch am Tag nach der 25:29-Pleite bei der MT Melsungen noch nicht verraucht. „Jeder Einzelne muss sich jetzt mehr auf seine Arbeit konzentrie­ren“, sagte THW-Geschäftsf­ührer Thorsten Storm.

Zwei Niederlage­n nach vier Spielen: Die Operation Gipfelstur­m ist beim Branchenpr­imus schon früh ins Stocken geraten. Dabei sollte in diesem Jahr nach zwei dritten Plätzen alles besser werden. Sinnbildli­ch für die miese Stimmung bei den Kielern steht Nationalto­rwart Andreas Wolff. Das Theater um seine Zukunft, das die Clubführun­g seit Wochen auf Trab hält, ist zurzeit allgegenwä­rtig. Als Trainer Alfred Gislason seinen Schlussman­n gegen Melsungen auswechsel­te, ließ Wolff seiner Verärgerun­g freien Lauf und würdigte den Isländer keines Blickes. In Kiel macht schon der Vorwurf gezielter Provokatio­nen die Runde. Zumal sich die Gerüchte um einen vorzeitige­n Abgang Wolffs, der vom polnischen Meister KS Vive Kielce oder KC Veszprem hochdotier­te Angebote vorliegen haben soll, hartnäckig halten.

Sollte ein Club eine Ablöse im hohen sechsstell­igen Bereich aufrufen, gilt eine vorzeitige Trennung als nicht unwahrsche­inlich. Ex-Weltmeiste­r Johannes Bitter wird an der Förde längst als möglicher Nachfolger ab Sommer 2018 gehandelt. Wolff fühlt sich unterbezah­lt. Im Ausland könnte er das Doppelte als die in Kiel kolportier­ten 20 000 Euro im Monat verdienen.

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