Erfolgreich in Sachen Denkmalpflege
Maler- und Lackierermeisterin Barbara Schmitt aus Saarlouis gehört zu den immer noch recht wenigen Frauen im Malergewerk im deutschen Handwerk.
ie Dipl.-Designerin und Restauratorin im Malerhandwerk machte sich nach verschiedenen Stadien in der Berufsausbildung am 1. Januar 1995 mit einem Maler- und Lackiererbetrieb selbstständig. Als Restauratorin ist die Denkmalpflege eine ihrer Leidenschaften.
Vor ihrer Handwerkerkarriere arbeitete sie in einem Architekturbüro, doch der Bürojob war für die tatkräftige Frau nicht das Wahre. Also kalter Sprung in die Selbstständigkeit. Der Start als Frau in dieser klassischen Männerdomäne indes war nicht einfach. Aber sie hatte den Willen zur Selbstständigkeit und den Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Ihr Unternehmen nannte sie „Wandgewand“in Erinnerung an ihre Diplom-Arbeit, die sich mit der Geschichte des guten Geschmacks bei der Wandgestaltung, dem „Kleid der Wand“, beschäftigte. Der ungewöhnliche Name sorgt bis heute für Aufmerksamkeit. Als erfolgreiche Unternehmerin in einer Männerdomäne ist sie längst anerkannt. Sie packt selbst auf den Baustellen draußen mit an.
Mit ihr beschäftigt „Wandge- wand“zwölf Mitarbeiter, davon vier Frauen und drei Auszubildende: „Wir haben die Frauenquote geknackt.“Sie zählt auch im saarländischen Handwerk durchaus zu den Vorzeigefrauen und als Beleg dafür, dass man mit starkem Willen und einem guten Konzept unternehmerisch Karriere machen kann.
Ihr Unternehmen deckt den
Foto: Peter Diersch gesamten Interior-Design-Bereich mitsamt allen Gewerken ab. Hier wird mit den entsprechenden Kollegen zusammengearbeitet, so dass dem Kunden ein Komplettangebot für den Innenausbau aus einer Hand gemacht werden kann. Für ihr Engagement, vor allem in der Denkmalpflege, wurde sie im Jahr 2016 ausgezeichnet: Sie gewann den saarländischen Denkmalpflegepreis in der Kategorie Handwerk. In der Laudatio hieß es treffend: „Es entspricht der Arbeitsweise von Frau Schmitt, dass sie für ihr Gewerk keinen Tunnelblick entwickelt hat, sondern auch rechts und links, dahinter und in diesem Fall auch darunter schaut und so unter der alten Heizkörperverkleidung im Theater am Ring in Saarlouis einen kleinen Streifen des ursprünglichen Teppichbodens wieder entdeckte – und damit die Rekonstruktion des ursprünglichen Läufers überhaupt erst möglich gemacht hat.“