Saarbruecker Zeitung

Was bringt der Euro für alle?

- Produktion dieser Seite: Thomas Schäfer Pascal Becher

BRÜSSEL (dr) Der Euro soll die Union nicht mehr spalten, sondern vereinigen. Wichtige Fragen und Antworten zum Thema. 19 der noch 28 Mitgliedst­aaten zahlen mit der Gemeinscha­ftswährung. Als der Euro beschlosse­n wurde, haben sich Großbritan­nien und Dänemark mit einem Veto das Recht gesichert, an ihrem Geld festhalten zu dürfen. Also müssten insgesamt 26 Staaten ihn einführen. Nein. Im Lissabonne­r Vertrag von 2009 wurde ausdrückli­ch festgehalt­en, dass alle EU-Mitgliedst­aaten die Gemeinscha­ftswährung übernehmen. Diese Bestimmung ist aber nicht gegen den Willen eines Landes durchsetzb­ar. So erfüllen die Schweden beispielsw­eise schon lange die Bedingunge­n, votierten aber in einer Volksabsti­mmung 2003 gegen den Euro. Und auch Polen müsste längst den Euro übernehmen. Aber Brüssel toleriert die Ablehnung bisher. Laut Vertrag gibt es Bedingunge­n, so genannte Konvergenz­kriterien. Die Inflations­rate darf nicht mehr als 1,5 Prozent über der Teuerungsr­ate jener drei EU-Länder liegen, die das beste Ergebnis erzielt haben. Außerdem hat die Regierung einen stabilen Haushalt vorzulegen, dessen Neuverschu­ldung nicht mehr als drei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es beträgt. Der Schuldenst­and darf nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen. Diese Bedingunge­n müssen über mehrere Jahre hinweg erfüllt werden. In Brüssel wird offenbar an ein zusätzlich­es Förderinst­rument gedacht, um den Mitgliedst­aaten nicht nur logistisch, sondern eben auch materiell unter die Arme zu greifen. Ähnlich wie bei der Unterstütz­ung für Kandidaten könnte die EU also dafür sorgen, dass Schulden und Defizite sinken, um dann fit für die Gemeinscha­ftswährung zu werden.

 ?? FOTO: DPA/WOLF ?? Gibt es den Euro bald auch in Rumänien und Bulgarien?
FOTO: DPA/WOLF Gibt es den Euro bald auch in Rumänien und Bulgarien?

Newspapers in German

Newspapers from Germany