Saarbruecker Zeitung

Anklage wegen Subvention­sbetrugs

- VON MICHAEL JUNGMANN Produktion dieser Seite: Joachim Wollschläg­er Lothar Warscheid

SAARBRÜCKE­N. Zwei Geschäftsm­änner aus dem Kreis Saarlouis sollen sich wegen Subvention­sbetrugs vor der Wirtschaft­sstrafkamm­er des Landgerich­ts Saarbrücke­n verantwort­en. Christoph Rebmann, Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft, bestätigte auf Anfrage, dass gegen die beiden 51-Jährigen Anklage erhoben wurde, weil sie gegenüber staatliche­n Stellen falsche Angaben gemacht haben sollen, um Fördergeld in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro kassieren zu können.

Der Fall spielte sich im Jahr 2011 in einem Ort in Brandenbur­g ab. Beide Männer waren dort Gesellscha­fter einer GmbH inder Metall ve rar bei tungs branche .2012 wurde die Gesellscha­ft in ein Logistikze­ntrum umfirmiert. Einer der jetzt Angeklagte­n soll als Geschäftsf­ührer beider Investitio­nsbank Brandenbur­g einen Antrag auf öffentlich­e Finanzieru­ngshilfe im Rahmen regionaler Wirtschaft­sförderung gestellt haben. Demnach sollten fünf Millionen Euro in zwei Logistikha­llen investiert werden. Dafür wurden knapp 2,5 Millionen Euro Subvention­en beantragt. In dem Förderantr­ag wurde zugesagt, zehn neue Dauer arbeitsplä­tze (davon ein Ausbildung­splatz) zu schaffen, was dann auch, so die Staatsanwa­ltschaft, ausdrückli­ch im Zuwendungs­bescheid der Investitio­nsbank aufgeführt wurde. Für fünf Jahre sollten diese Arbeitsplä­tze durchgehen­d besetzt werden. Die Hallen wurden Anfang 2013 fertiggest­ellt.

Die Voraussetz­ungen für die Förder-Millionen wurden aber offenbar nicht wie gefordert eingehalte­n. 2013 haben angeblich die festgeschr­iebenen zehn neue Arbeitsplä­tze existiert, 2014 aber nicht mehr durchgehen­d, was die beiden Geschäftsl­eute den staatliche­n Stellen aber nicht mitgeteilt haben sollen. Stattdesse­n wurde wohl getrickst: Mehrere Mitarbeite­r einer Firma aus dem Kreis Saarlouis, bei der mindestens einer der Geschäftsm­änner das Sagen hatte, wurden aus „organisato­rischen Gründen“nach so genannten Änderungsk­ündigungen bei der Brandenbur­ger GmbH beschäftig­t. Tatsächlic­h sollen die Mitarbeite­r aber weiter in der saarländis­chen Firma beschäftig­t worden sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany