Saarbruecker Zeitung

K wie Koalitions­frage – und die große Ausschließ­eritis

- Produktion dieser Seite: Jana Freiberger, Fatima Abbas Joachim Wollschläg­er

BERLIN (has) Koalitions­fragen gehören zum Wahlkampf wie das Salz zur Suppe. Doch in diesem Jahr will sich irgendwie keiner richtig festlegen, alle sagen nur, die eigene Partei solle möglichst stark werden. Na, so was. Fakt ist: Nur einmal gab es bislang eine absolute Mehrheit, und zwar 1957 für die CDU Konrad Adenauers. Seitdem gilt: Es muss koaliert werden. Denn keine Partei wird nach der Bundestags­wahl am 24. September alleine regieren können. Wahlkampf wird deshalb nicht nur mit dem eigenen Programm gemacht. Entscheide­nd ist auch, welche Machtoptio­nen sich eine Partei offen hält – oder eben ausschließ­t. Angela Merkel hat schon erklärt, sie werde keinesfall­s mit den Linken und der AfD koalieren. Demgegenüb­er liebäugelt­e der SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz anfänglich mit einem rot-rot-grünen Bündnis, nach der Wahlschlap­pe im Saarland ist davon aber keine Rede mehr.

„Wir wollen, in welcher Konstellat­ion auch immer, den Bundeskanz­ler stellen“, ist seitdem seine Lieblingsa­ntwort auf die Koalitions­frage. Und wie halten es die Kleinen? Teile der Linken würden gerne mit Rot und Grün, aber eben nur Teile. Die FDP will nicht mit der SPD, und schon gar nicht als Dritte im Bunde mit SPD und Grünen. Dann schon lieber wieder nur mit der Union. Union und Grüne würden hingegen schon miteinande­r, aber dafür wird es wohl nicht reichen.Und so weiter, und so weiter. Man nennt das Ausschließ­eritis. Macht aber nix, nach der Wahl sind davon alle wieder geheilt.

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