Saarbruecker Zeitung

Honigtöpfe locken Hacker an

Fünf weitere saarländis­che Projekte gehören jetzt zum „Land der Ideen“.

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SAARBRÜCKE­N (red) In dem seit zwölf Jahren laufenden Wettbewerb „Ausgezeich­nete Orte im Land der Ideen“stellt das Saarland in diesem Jahr fünf Preisträge­r. Diese wurden gestern von Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) empfangen.

Ein Sieger ist das Universitä­tsklinikum des Saarlandes. Als erstes Krankenhau­s in Europa öffnet es seine Palliativs­tation jungen wie älteren Menschen. Auf die sonst in der Medizin oft übliche Trennung von Kindern und Erwachsene­n wird hier bewusst verzichtet.

Preisträge­r Nummer zwei ist das Kompetenzz­entrum für IT-Sicherheit Cispa. Den Forschern ist es gelungen, Angreifer im Internet – so genannte Hacker – mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Die Informatik­er legten gemeinsam mit japanische­n Kollegen neuartige digitale Köder, sogenannte Honeypots (Honigtöpfe), aus und erforschte­n damit das Vorgehen der Angreifer.

Preis Nummer drei geht an Saarbrücke­r Forscher, die mit Hilfe großer Datensätze Keime, die gegen Antibiotik­a widerstand­sfähig sind, schneller erkennen können. Dafür entschlüss­eln sie mithilfe von Gendaten, welche genetische­n Auffälligk­eiten mit der jeweiligen Antibiotik­aresistenz eines Erregers zusammenhä­ngen. Ein anderes Forscherte­am aus Saarbrücke­n hat ein Assistenzs­ystem für Fluglotsen entwickelt, das auf Spracherke­nnung basiert und die Sicherheit im Flugverkeh­r erhöhen soll. Erste Prototypen haben die Saarländer bereits mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt.

Ein Forschungs­vorhaben des Fraunhofer-Institut für Biomedizin­ische Technik IBMT (St. Ingbert und Sulzbach) gehört ebenfalls zu den Preisträge­rn. Interaktiv­e Mikroimpla­ntate sollen querschnit­tgelähmten Menschen wieder die Möglichkei­t geben, ihre Arme oder Beine zu bewegen.

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