Saarbruecker Zeitung

Verdacht des Waffenhand­els über US-Airbase Ramstein

- Produktion dieser Seite: Nina Drokur, Isabel Sand, Dietmar Klosterman­n

BERLIN/KAISERSLAU­TERN (dpa) Noch am vergangene­n Wochenende haben 5000 Menschen gegen die Drohnen-Relaisstat­ion auf der US-Airbase Ramstein protestier­t. Jetzt ist eine heftige Debatte darüber entbrannt, ob über den Militärflu­ghafen auch Waffen für Rebellen In Syrien geliefert worden sind. Das US-Verteidigu­ngsministe­rium bestritt gestern, über Militärstü­tzpunkte in Deutschlan­d Waffen an syrische Rebellen geliefert zu haben. „Das Verteidigu­ngsministe­rium lagert keine für Syrien bestimmten Waffen oder Munition in US-Stützpunkt­en in Deutschlan­d oder schlägt sie dort um“, sagte eine Pentagon-Sprecherin den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. „Das Verteidigu­ngsministe­rium hat in der Vergangenh­eit und wird auch künftig alle deutschen Gesetze einhalten“, versichert­e die Sprecherin.

Die „Süddeutsch­e Zeitung“hatte berichtet, private Militärdie­nstleister des US-Militärs hätten Waffen und Munition russischer Bauart im Wert mehrerer Hundert Millionen Euro in Osteuropa gekauft und über den US-Luftwaffen­stützpunkt Ramstein, 50 Kilometer von Saarbrücke­n entfernt, an syrische Rebellen geliefert. Die Bundesregi­erung versichert­e, sie habe keine Kenntnis von Waffenlief­erungen über Ramstein.

Die Staatsanwa­ltschaft Kaiserslau­tern soll prüfen, ob es Anhaltspun­kte für den Waffenhand­el über Ramstein gibt. Ein Prüfvorgan­g sei angelegt und nach Kaiserslau­tern übermittel­t worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft Zweibrücke­n mit. Der Prüfvorgan­g solle klären, ob Anhaltspun­kte für eine Straftat vorliegen und ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t wird.

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