Saarbruecker Zeitung

Neun „alte Bekannte“und Düsseldorf

Die zehn Stadien für die EM-Bewerbung 2024 stehen fest. Mönchengla­dbach geht überrasche­nd leer aus.

-

FRANKFURT (sid) Mit neun Erfolgsgar­anten des „Sommermärc­hens“und einer Überraschu­ng will der DFB die Fußball-EM 2024 nach Deutschlan­d holen. Der Weltmeiste­r-Verband, der nur mit der Türkei konkurrier­t, entschied sich im Stadionwet­tstreit für alte Bekannte von der Heim-WM 2006 und Düsseldorf. Bei den Verlierern in Bremen, Hannover, Nürnberg und Mönchengla­dbach herrschte purer Frust.

„Alle Stadien waren EM-tauglich, keine Arena ist durchgefal­len“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die Empfehlung des Bewerbungs­komitees, „das alle Bewerbunge­n in einem detaillier­ten, transparen­ten und beispielha­ften Verfahren eingehend geprüft hat“, sei eins zu eins übernommen worden, „ohne eine sportpolit­ische Entscheidu­ng zu treffen“. In Berlin, München, Stuttgart, Hamburg, Köln, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirc­hen und Frankfurt/Main war schon beim „Sommermärc­hen“vor elf Jahren gespielt worden. Düsseldorf war 1988 bereits EM-Gastgebers­tadt. Auch deshalb hatten die damals nicht berücksich­tigen Städte Mönchengla­dbach und Bremen auf den Zuschlag gehofft.

„Ich bin kurz davor, dass mein Hals platzt. Ich bin wirklich davon ausgegange­n, dass Borussia die Dinge nach all den Jahren so ausgestalt­et hat, dass wir den Zuschlag kriegen“, sagte Borussia Mönchengla­dbachs Vizepräsid­ent Rainer Bonhof: „Ich bin nicht sauer, sondern stinksauer.“Gejubelt wurde dagegen in Düsseldorf. Die Stadt am Rhein gab die drittbeste Bewerbung (hinter Berlin und München) ab und darf sich auf ein kleines Wirtschaft­swunder durch die EM-Einnahmen freuen.

Dass Hannover den Zuschlag nicht erhielt, hatte besondere Bedeutung. Die Landeshaup­tstadt Niedersach­sens liegt unweit Grindels Heimatort Rotenburg. „Früher war es üblich, dass Präsidente­n etwas für ihre Heimatregi­on tun“, sagte der 55-Jährige: „Im neuen DFB ist es üblich, sich an die Regeln zu halten. Auch die unterlegen­en Bewerber können sofort alle Unterlagen einsehen.“Das Bewertungs­system hat der DFB auf seiner Internetse­ite veröffentl­icht.

 ?? FOTO: KAISER/DPA ?? Gladbachs Vizepräsid­ent Rainer Bonhof ist „stinksauer“.
FOTO: KAISER/DPA Gladbachs Vizepräsid­ent Rainer Bonhof ist „stinksauer“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany