Die deutschen Fußballerinnen treffen heute im zweiten Spiel der WM-Qualifikation auf Tschechien.
Die Rückkehr in die Nationalmannschaft ist geglückt. Jetzt will die 31-Jährige nicht nur das zweite WM-Qualifikationsspiel gewinnen.
(sid) Beim nächsten Schritt Richtung WM 2019 möchte Simone Laudehr ihren Kolleginnen wieder Beine machen. „Ich bin ein Typ, der gerne in die Bresche springt. Das zieht die anderen Spielerinnen vielleicht mit“, sagte die Rückkehrerin vor dem zweiten Qualifikationsspiel der deutschen Fußballerinnen heute (18 Uhr/ARD) in Tschechien. Die 31-Jährige hatte am Samstag beim 6:0 (4:0) gegen Slowenien nach 13-monatiger Verletzungspause ihre Rückkehr in der DFB-Auswahl und ihr Debüt unter Bundestrainerin Steffi Jones gefeiert. In ihrem 100. Länderspiel zeigte die Mittelfeldspielerin als Aktivposten sogleich, weshalb sie beim EM-Debakel in den Niederlanden so vermisst worden war. Das Turnier im Sommer hatte sie nach einem Syndesmoseriss verpasst.
„Sie ist eine Spielerin, die alle mitreißen möchte, die Leidenschaft versprüht. Das heizt die jungen Spielerinnen an“, lobte Jones. Laudehr möchte nach zahlreichen Rücktritten verdienter Kräfte nun als Älteste auf dem Weg zur Endrunde 2019 in Frankreich eine neue Rolle einnehmen: „Ich will eine Führungsposition übernehmen und möchte meine Erfahrung weitergeben – wie früher eine Birgit Prinz bei mir.“
Seit etwas mehr als zehn Jahren spielt Laudehr nun schon im Nationalteam. Somit ist sie neben Abwehrchefin Babett Peter die Einzige im aktuellen Aufgebot, die schon einmal gegen Tschechien gespielt hat. Das bislang letzte Duell fand nämlich vor über zehn Jahren im August 2007 in Gera statt (5:0). Beim anstehenden Gastspiel in Usti nad Labem erwartet der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister
Simone Laudehr, „auf jeden Fall mehr Gegenwehr“als gegen Slowenien, betonte Laudehr. Sie warnt vor allem vor ihrer großgewachsenen Bayern-Teamkollegin Lucie Vonkova im tschechischen Sturm: „Sie ist sehr agil und aggressiv, echt torgefährlich.“
Bundestrainerin Jones fordert gegen den Weltranglisten-37., der nach einem 8:0 gegen die Färöer die Gruppe 5 anführt, entsprechend eine hochkonzentrierte Vorstellung. „Wir wollen die guten Ansätze, die wir gegen Slowenien gezeigt haben, bestätigen und ausbauen, zudem noch souveräner auftreten und uns in Sachen Präzision und temporeichem Spiel verbessern“, sagte die 44-Jährige, die nur wenige Änderungen in der Startformation ankündigte.
Im Tor wird wohl wieder Laura Benkarth für die etatmäßige Nummer eins Almuth Schult zum Einsatz kommen. Die Wolfsburgerin reiste wegen einer Fußverletzung aus dem Slowenien-Spiel am Sonntag nicht mit der Mannschaft nach Tschechien – und auch Antreiberin Simone Laudehr ist wieder gesetzt.
Dass die deutschen Frauen bei den Anhängern einiges an Kredit verspielt haben, war beim Spiel in Ingolstadt vor allem an den Besucherzahlen deutlich geworden. Nur 3112 Zuschauer kamen am Wiesn-Eröffnungstag zum Gastspiel des zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameisters in Oberbayern. „Man könnte ironisch sagen: Naja, nach so einer EM muss man sich auch nicht wundern, aber das ist Quatsch“, behauptete Jones: „Es ist nicht immer zu erklären.“Laudehr sagte: „Das wird sich wieder ändern. Wir haben den ersten Schritt dafür gemacht.“
Eine der großen Lehren aus der Europameisterschaft setzte Jones gegen Slowenien direkt um und erklärte das taktische Experiment mit der Mittelfeldraute für gescheitert. Beim offiziellen Beginn ihrer zweiten Chance ließ die 44-Jährige in einer flachen 4-4-2-Grundformation beginnen. „Wir wollen mehr Sicherheit“, erklärte Jones: „Das hat sehr gut funktioniert. So wollen wir weitermachen.“
„Ich möchte meine Erfahrung weitergeben – wie früher eine Birgit
Prinz bei mir.“
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