Saarbruecker Zeitung

„Der Fahrer hat wie durch ein Wunder überlebt“

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HEUSWEILER Ein Lkw, der hochwertig­e Küchen von Griechenla­nd nach Irland transporti­eren sollte, ist in der Nacht auf Mittwoch eine 15 Meter tiefe Böschung an der A8 hinabgestü­rzt. Patrik Siegwart, stellvertr­etender Leiter der Inspektion Köllertal: „Wie durch ein Wunder hat der 55-jährige Fahrer aus Griechenla­nd überlebt. Er konnte sogar noch alleine aus dem Unfallwrac­k klettern und ist nur leicht verletzt.“Der Mann kam zur Erstversor­gung in ein Krankenhau­s. Über die Unfallursa­che lässt sich im Moment nur spekuliere­n. Die Polizei vermutet Unachtsamk­eit. Augenzeuge­n berichten gegenüber unserer Zeitung von dichtem Nebel, der zum Unfallzeit­punkt um Mitternach­t zwischen Heusweiler und Schwarzenh­olz geherrscht haben soll.

Nach ersten Erkenntnis­sen fuhr der 40-Tonnen-Sattelzug Richtung Saarlouis und stieß in Höhe Heusweiler gegen die Leitplanke und durchbrach diese. Der Sattelzug überschlug sich und blieb schließlic­h samt 13 Tonnen komplett beschädigt­er Ladung in der Böschung auf dem Dach liegen. Gesamtscha­den: mindestens 250 000 Euro. Darunter allein Küchen im Wert von 125 000 Euro.

„Die Bergung des Sattelzuge­s war sehr komplizier­t“, erklärt Siegwart. Sie dauerte gestern Nachmittag, also mehr als 15 Stunden, nach dem Unfall noch an. Siegwart: „Die Unfallstel­le in der tiefen Böschung war für Fahrzeuge unzugängli­ch. 40 Feuerwehr-Männer aus Heusweiler, Holz und Wahlschied mussten die Leitplanke entfernen und Bäume fällen, um überhaupt an den Lkw zu gelangen.“Dann verhindert­en sie das Auslaufen von Betriebsst­offen. Für die Bergung des zerstörten Lastzugs rückte zudem das Technische Hilfswerk (THW) mit insgesamt 60 Mann aus verschiede­nen Ortsgruppe­n an. In wechselnde­n Schichten waren die Helfer bis gestern Nachmittag vor Ort im Dauereinsa­tz. Siegwart: „Sie haben sich sogar eine Küche zur Selbstvers­orgung dort aufgebaut. Ohne das THW wäre bei diesem Unfall gar nichts gegangen“, lobt der Kriminalha­uptkommiss­ar. Der von der Spedition beauftragt­e Havarie-Kommissar Michael Adler, ein Sachverstä­ndiger für Transports­chäden, organisier­te den Abtranspor­t der zerstörten Küchen-Ladung. Zwei von der Polizei angeforder­te Spezialkrä­ne für Schwerlast­en, wurden auf der Autobahn platziert und hievten den Lkw aus der Senke.

Wegen der Aufräumarb­eiten mussten Teile der A8 Pirmasens – Richtung Saarlouis – bis gestern Abend, also an die 18 Stunden, voll gesperrt bleiben. Der Verkehr wurde am Kreuz Saarbrücke­n abgeleitet, die Überleitun­gen von der A1 auf die A8 Richtung Saarlouis waren ebenfalls gesperrt. Vor allem rund um Heusweiler, Eiweiler und Riegelsber­g mussten Autofahrer Rückstaus in Kauf nehmen.

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