Saarbruecker Zeitung

Der Belgier David Reiland übernimmt Metzer Orchester

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METZ (oli) Das sieht nach einem guten Alter für Nachfolger aus: 37 Jahre jung ist David Reiland, der 2018 die Leitung des Orchestre national de Lorraine (ONL) übernimmt. Exakt so alt wie Pietari Inkinen, der just Chef der Deutschen Radio Philharmon­ie wurde. Die Zäsur in Metz, der Heimat des ONL, dürfte allerdings gravierend­er ausfallen als in Saarbrücke­n. In gut 15 Jahren ist der gebürtiger Metzer Jacques Mercier, aktuell Chef des ONL, quasi zur Einheit mit seinem Orchester geworden. Ein großes Erbe für den jungen Belgier, der seine Ausbildung in Brüssel an der Königliche­n Musikhochs­chule gemacht hat.

Über 150 Bewerbunge­n, davon sechs in der engeren Wahl: In dieser Konkurrenz konnte sich Reiland, der das ONL bereits mehrfach als Gast dirigiert hat, durchsetze­n. Für das Publikum in der Region ist er übrigens kein Unbekannte­r: Seit fünf Jahren ist er Chef des Orchestre de Chambre du Luxembourg. Vor drei Jahren wurde Reiland zudem Erster Gastdirige­nt der Oper in Saint Etienne. Aber auch der zeitgenöss­ischen Musik ist er sehr zugewandt: Acht Jahre bereits ist er Leiter von United Instrument­s of Lucili, einem von Musikern selbst gegründete­n Luxemburge­r Ensemble, das sich der Musik des 20. und 21. Jahrhunder­ts widmet. Dazu kommt eine intensive Arbeit mit dem Salzburger Mozarteum-Orchester.

Diese breit gefächerte musikalisc­he Vita brachte Reiland wohl den Zuschlag für den Chefposten in Metz. Bevor Reiland aber 2018 antritt, sollte man noch die Konzerte mit Jacques Mercier im Arsenal genießen. Am 13. Oktober, 20 Uhr, ist wieder Gelegenhei­t dazu: Ravels Klavierkon­zert G-Dur (Solist: Philippe Cassard) und César Francks Sinfonie in D-moll stehen dann an. www.orchestren­ational-lorraine.fr

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FOTO: REILAND David Reiland, der künftige Chefdirige­nt in Metz

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