Saarbruecker Zeitung

Marx-Schau zeigt „Kommunisti­sches Manifest“in 247 Ausgaben

In seiner Geburtssta­dt Trier laufen die Vorbereitu­ngen für eine große Ausstellun­g im kommenden Jahr auf Hochtouren. Nun sind die ersten Exponate da.

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TRIER (dpa) Knapp acht Monate vor dem Start einer großen Ausstellun­g zum 200. Geburtstag von Karl Marx in Trier sind die ersten Leihgaben eingetroff­en: 247 internatio­nale Ausgaben des „Kommunisti­schen Manifests“in ganz verschiede­nen Sprachen und Dialekten. „Sie dokumentie­ren, wie die 1848 von Marx und Friedrich Engels verfasste Schrift um die Welt ging: Von Äthiopien bis Indien, von Syrien bis zum Senegal, von den USA bis zu den Färöer-Inseln“, teilten die Ausstellun­gsmacher mit.

Die Manifest-Ausgaben stammen aus 59 Ländern und Regionen und sind teils in eher unbekannte­ren Sprachvari­anten wie Wolof, Kumykisch und Färöisch erschienen. Wolof wird in einigen westafrika­nischen Ländern gesprochen, Kumykisch vor allem in der russischen Kaukasus-Republik Dagestan. Die Ausgaben kommen aus einer Privatsamm­lung, die das Historisch­e Zentrum Wuppertal zur Verfügung stellt.

Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Trier richten in der Geburtssta­dt von Marx die Ausstellun­g „Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit.“aus. Vom 5. Mai bis 21. Oktober 2018 stehen an zwei Museumssta­ndorten Leben und Werk des revolution­ären Denkers im Fokus. Nach Angaben der Organisato­ren gibt es bereits Zusagen für rund 320 Exponate aus insgesamt elf Ländern.

Das „Kommunisti­sche Manifest“habe sich nicht nur in den Ländern, in denen es eine starke Arbeiterbe­wegung gegeben habe, verbreitet, sagte der Leiter des Historisch­en Zentrums Wuppertal, Eberhard Illner, bei der Anlieferun­g der Kisten im Rheinische­n Landesmuse­um Trier. „Auch in den Ländern Asiens, Afrikas und Südamerika­s, wo der Kapitalism­us noch gar nicht Fuß gefasst hatte, traf die Botschaft des Manifests auf offene Ohren.“

Die Sammlung wurde vom Historiker Heinrich Gemkow zusammenge­stellt, der auch eine Engels-Biografie verfasst hat und zu den wenigen DDR-Forschern zählte, die damals reisen durften. Die Ausgaben, die teils künstleris­ch ausgeschmü­ckt sind, dokumentie­rten auch ein Stück publizisti­scher Geschichte, hieß es.

Marx, einer der geistigen Väter des Kommunismu­s, wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Er verbrachte die ersten 17 Jahre seines Lebens in der Moselstadt und starb 1883 in London. Das „Manifest der Kommunisti­schen Partei“war das politische Programm des Bundes der Kommuniste­n, der sich die weltweite Befreiung des Proletaria­ts von Unterdrück­ung und Ausbeutung zur Aufgabe gemacht hatte.

Die Karl-Marx-Ausstellun­g läuft vom 5. Mai 2018 bis zum 21. Oktober 2018 in Trier.

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FOTO: DPA Die kleinste Ausgabe des „Kommunisti­schen Manifests“aus Ungarn.

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