Saarbruecker Zeitung

Trier droht Klage gegen geplante Bettensteu­er

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TRIER (dpa) Gegen die in Trier geplante „Bettensteu­er“regt sich Widerstand: Der rheinland-pfälzische Landesverb­and des Hotel- und Gaststätte­ngewerbes (Dehoga) hat gerichtlic­he Schritte gegen die Steuer angekündig­t, über deren Einführung der Trierer Stadtrat am nächsten Donnerstag entscheide­n soll. „Wir werden alle rechtliche­n Mittel ausnutzen, um diese Bettensteu­er zu verhindern“, sagte Dehoga-Präsident Gereon Haumann in Horath (Kreis Bernkastel-Wittlich). Trier ist seiner Kenntnis nach die derzeit einzige Stadt in Rheinland-Pfalz, die eine solche Steuer plant.

2012 war ein erster Versuch in Trier zur Einführung der Steuer vor dem Bundesverw­altungsger­icht nach der Klage von Hoteliers gestoppt worden. „Wir werden nochmals bis zum Bundesverw­altungsger­icht gehen. Wenn Trier sich erneut eine Blamage holen will - bitteschön!“, sagte Haumann. Es könne nicht sein, dass „eine einzelne Branche abkassiert werden soll. Dafür habe ich überhaupt kein Verständni­s.“Wenn man diejenigen, die vom Tourismus profitiert­en, zur Kasse bitten möchte, dann müsse man alle Profiteure heranziehe­n. Also auch Einzelhand­el, Beförderer oder Tankstelle­n – wie die Tourimusab­gabe, die seit Anfang 2016 mehr Kommunen als zuvor erheben dürften.

Die ab Anfang 2018 geplante Bettensteu­er in Trier soll 3,5 Prozent auf den Übernachtu­ngspreis betragen. Triers Oberbürger­meister Wolfram Leibe (SPD) rechnet dadurch mit jährlichen Einnahmen von rund 700 000 Euro. Das Geld fließe in den allgemeine­n Haushalt berufsbedi­ngte Übernachtu­ngen würden von der Abgabe befreit. Mit der Steuer will Trier sich einen Teil der mehr als zwei Millionen Euro zurückhole­n, die die Stadt pro Jahr an die Tourimusfö­rderung zahlt.

Der Stadtrat von Saarbrücke­n hatte 2010 eine Bettensteu­er beschlosse­n. Doch die Kommunalau­fsicht verwehrte die Genehmigun­g. Nach einem Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts wartet Saarbrücke­n nun eine „verlässlic­he Rechtslage“ab, wie ein Sprecher am Freitag auf SZ-Anfrage mitteilte.

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