Als ein Klo im Orient für Aufruhr sorgte
Auftakt der „Interkulturellen Wochen“mit unterhaltsamer Lesung und syrischer Musik in der Stadtbibliothek.
bewältigen, Harry mit aspiriertem „h“gemahne zu sehr an das arabische Wort für Scheiße, Ari funktionierte und Tur stehe in der sumerischen Keilschrift für klein. Die Wüste bedeute Sterne, Stille, aber nie Einsamkeit oder Ruhe, denn immer seien Beduinen da, die das Gespräch suchten.
Bei aller Schönheit des Orients, wie sehr wünsche man sich oft ein Bad! Im Kapitel „Das sündige Klo“widmet Ari Tur sich einem Aufruhr, der interkulturelle Konflikt ist einer Unachtsamkeit geschuldet und leicht zu lösen: Das für die westlichen Ausgräber eingerichtete Hockklo sollte so gebaut werden, dass der „Allerwerteste gen Mekka“zeigt. Daoud macht auch für das des Arabischen unkundige Publikum mehr als deutlich: Das geht gar nicht! Der in Syrien als Regisseur und Schauspieler bekannt gewordene Daoud und Harald Klein/Ari Tur stehen sich im Orientlook gegenüber und lockern den kurzweiligen Vortrag mit Dialogszenen auf. Besonders berührt jedoch die Musik, nicht nur die anwesenden Syrer. Daoud spielt die Laute und erklärt die Wandlungsfähigkeit der Melodien, die dem Gang des Kamels, der Weite des Himmels und dem schnelleren Taktschlag der Stadt folgen. Glänzende Augen im mitklatschenden Publikum, die jungen (geflüchteten) Syrer Tarek al Ali und Bashar Shawa öffnen mit ihrem temperamentvollen Spiel einen emotionalen Zugang zum Orient.