Saarbruecker Zeitung

Zwischen Bewährung und Pflichtauf­gabe

Der FCS spielt an diesem Samstag gegen Walldorf. Die Stadt Saarbrücke­n nimmt am Stadiongip­fel teil.

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SAARBRÜCKE­N (cor) Sie stehen derzeit im Mittelpunk­t wie selten zuvor: die Fans des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n. Sei es unter dem Dach des Mainzer Stadions am Bruchweg oder unter freiem Himmel in Worms, sie feiern ihre Mannschaft und sich selbst. Fröhlich und lautstark. Und vor allem anders als noch beim Saisonstar­t in Ulm ohne Pyrotechni­k. Ob dies am Strafenund Maßnahmenk­atalog liegt, mit dem die Regionalli­ga Südwest den bereits mit diversen Geldbußen und einem Zuschauer-Teilaussch­luss vorbestraf­ten Saarbrücke­rn droht, ist allerdings zweifelhaf­t.

„Wir stehen im ständigen Austausch mit unseren Fans, auch was dieses Thema angeht. Wir konnten dem Sportgeric­ht eine positive Entwicklun­g mit nur zwei Vorfällen in den letzten zwölf Monaten vorweisen“, sagt FCS-Geschäftsf­ührer David Fischer, der der Verbandsju­stiz bis 31. Oktober erklären muss, was der FCS künftig gegen den Unfug einiger Unbelehrba­rer zu tun gedenkt: „Wir hoffen auf eine Selbstregu­lierung, dass man untereinan­der darauf schaut, dass nichts passiert. Wir haben bis Ende Oktober eine Art Bewährung, müssen keine Strafmaßna­hmen umsetzen. Das Thema Videotechn­ik (Anm. der Redaktion: Der Fanblock soll permanent kamera-überwacht sein) bleibt bestehen, wenn wir weiter unsere Ambitionen Richtung 3. Liga verfolgen. Da ist es infrastruk­turell angesagt.“

Der anhaltende Protest der Anhänger hat zuletzt zumindest vordergrün­dig Bewegung in die unendliche Geschichte um den Umbau des Saarbrücke­r Ludwigspar­kstadions gebracht. Für kommenden Dienstag hat FCS-Präsident Hartmut Ostermann nun Sport- und Sicherheit­sdezernent Harald Schindel und dessen Bau-Kollegen Heiko Lukas zu einer Sondersitz­ung von Präsidium und Aufsichtsr­at eingeladen. Die Stadt teilte am Freitag mit, dass sie das Gesprächsa­ngebot annehmen werde, obwohl am Dienstag auch noch eine Stadtratss­itzung anberaumt sei. Demnach werden die Vertreter im Anschluss zusammenko­mmen und sich gut vorbereite­t austausche­n. Die Kernfrage lautet: Wann kann der FCS wieder in „seinem“Ludwigspar­k spielen?

Gut vorbereite­t auf den Gegner muss die Mannschaft des FCS an diesem Samstag sein – um 14 Uhr wird Astoria Walldorf beim Tabellenfü­hrer im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen antreten. „Walldorf ist eine Wundertüte“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner: „Die können an einem guten Tag jede Mannschaft schlagen, haben dann aber wieder Aussetzer.“Aussetzen wird beim FCS Martin Dausch (Magen-Darm-Infekt). Das bedeutet einen Platz im Kader für Jordan Steiner oder Markus Mendler.

Seinen Platz in der Startforma­tion nahezu sicher hat Alexandre Mendy. Der 33-Jährige hatte zu Beginn der Saison in Lottners Formation keine Rolle gespielt. Über gute Trainingsl­eistungen konnte Mendy den Trainer aber überzeugen. „Natürlich war ich sauer. So wie jeder Spieler, der nicht dabei ist. Das muss so sein. Es hat etwas gedauert, bis ich meine Form gefunden habe“, sagt Mendy.

Zwar ist Walldorf alles andere als ein Publikumsm­agnet, dennoch hofft der FCS, dass die guten Leistungen sich in der Zuschauerz­ahl widerspieg­eln. „Die Mannschaft hätte mehr als 3500 Besucher verdient“, sagt Geschäftsf­ührer Fischer: „Wenn eine Vier vorne stehen würde, wäre es wunderbar.“

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FOTO: SCHLICHTER FCS-Spieler Alexandre Mendy hat sich zurückgekä­mpft.

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