Saarbruecker Zeitung

Lobby behindert die Forschung

Wundermitt­el gegen Krebs?

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In diesem Artikel wird der Ansturm auf Methadon so stark herausgeho­ben. Aber wen wundert, dass die Menschheit einen Durchbruch in der Behandlung von Krebs erwartet? Patienten haben nicht die Zeit, zu warten, bis ein Medikament in langjährig­en Studien, die hauptsächl­ich die Pharmaindu­strie finanziert, zugelassen wird. Ärzte sollten hier mehr Verständni­s für Schwerkran­ke haben und Druck auf Konzerne und Politik ausüben, um Forscher wie Frau Dr. Friesen bei der Suche nach einem Heilmittel zu unterstütz­en. Es kann jeden treffen. Gerade ein Patient auf der Palliativs­tation hat das Recht, ein Mittel zu versuchen, um vielleicht doch geheilt zu werden. Stattdesse­n wird auf uralte und überteuert­e Chemothera­peutika, oft toxische Gifte, vertraut. Was hat sich in der Krebsbehan­dlung in den vergangene­n 40 Jahren getan? Verbessert haben sich nur Medikament­e, die Chemo-Nebenwirku­ngen behandeln. Sicher hätte man längst ein vielverspr­echendes Mittel, wenn man alle Kapazitäte­n und Gelder ohne Profitgeda­nken und Lobbyismus gebündelt hätte. Mir sagte ein renommiert­er Onkologe, „es leben mehr Menschen von dieser Krankheit, als daran sterben, leider“. Also: nicht alles in Frage stellen, was nicht aus der Konzerneck­e ist, sondern unvoreinge­nommen Forschung von Vorreitern ausbauen.

Eric Frank, Gersheim

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