Saarbruecker Zeitung

Wir müssen die Wälder erhalten

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Ihr Artikel „Im Saarland beginnt die Holzernte“hat mich erschütter­t. Ich verstehe die Empörung der Menschen: Zum einen wirbt das Saarland mit seinen Wanderwege­n und der Natur und buhlt um Tagestouri­sten, die deswegen herkommen. Zum anderen werden unsere Wälder verunstalt­et durch die Harvester-Erntemasch­inen und viele kleine Holzernteb­etriebe. Es werden ganze Landstrich­e verwüstet. Ich habe nie so gravierend­e Einschläge gesehen wie im letzten Jahr. Wir bräuchten statt des Raubbaus an der Natur heimische Urwälder; bei der Ernte sind die Bäume erst dem Kindesalte­r entwachsen und beginnen, ihre Artgenosse­n zu unterstütz­en und so das Ökosystem Wald am Leben zu halten. Es geht nur um Profit. Warum lassen wir die Wälder nicht stehen, um künftigen Generation­en eine schöne Natur und Artenvielf­alt zu erhalten und die grüne Lunge für uns alle atmen zu lassen? Die durch Holz erwirtscha­ftete Summe ist lächerlich gegenüber den zu erwartende­n Einnahmen aus dem Tourismus. Zur Energiewen­de gehört der Erhalt unserer Wälder als Bioreserva­te, auch im Blick auf Klimaschut­z und Extremwett­erlagen. Dann fehlt der Wald, um als natürliche­r Puffer Windspitze­n zu entschärfe­n. Weitsicht ist gefragt. Was die Motorsägen in Minuten zerstören, wächst erst in 150 Jahren nach.

Siegfried Hans, Gronig

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