Saarbruecker Zeitung

Der Einzug der AfD in den Bundestag beunruhigt viele ausländisc­he Zeitungen. Ein Überblick:

- Produktion dieser Seite: Thomas Schäfer, Michaela Heinze Peter Stefan Herbst

„Le Figaro“(Frankreich): Der Platz der Kanzlerin in den Geschichts­büchern ist befleckt vom historisch­en Ergebnis der Populisten von der AfD. Ihre Migrations­politik verbunden mit der Allianz mit der SPD hat der extremen Rechten dieses Ergebnis geschenkt „Mutti“ist zur „Mutter der AfD“geworden.

The Guardian (Großbritan­nien): Der Aufstieg der AfD ist besorgnise­rregend. Und es ist ein Zeichen wachsender politische­r Fragmentie­rung. Es bringt in Deutschlan­ds föderale Politik ein Element von Gift und Polarisier­ung, das jedem, der einer liberalen Demokratie anhängt, nur zu denken geben muss.

„Rossijskaj­a Gaseta“(Russland): Die AfD wird die erste nationalis­tische Partei, die nach dem Zweiten Weltkrieg in das Parlament einzieht. (...) Doch die Befürchtun­gen mancher Experten, dass sich die Partei weiter radikalisi­eren könnte, sind unbegründe­t: In Deutschlan­d wird jeder aufkommend­e Extremismu­s und Nationalis­mus streng überwacht.

„Washington Post“(USA): Gauland und andere AfD-Kandidaten machten während der gesamten Kampagne Schlagzeil­en, die weithin als empörend wahrgenomm­en wurden. Doch einige ihrer Wähler äußerten am Sonntag die Hoffnung, dass dieses Profil ihrer Partei Merkel dazu zwingen wird, ihre Politik der jüngeren Vergangenh­eit zu ändern.

„Star“(Türkei): Der türkeifein­dliche Hass-Diskurs von Merkel und Schulz hat den Rechtsextr­emisten genützt. Die Neonazis sind erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ins Parlament eingezogen.

„La Stampa“(Italien): Berlin hat trotz der Bestätigun­g von Angela Merkel seine politische Stabilität verloren. Die katastroph­ale Niederlage der SPD ist ein Warnsignal für die gesamte europäisch­e Linke.

„Haaretz“(Israel): Die einzige Regierungs­koalition, die Merkel bilden kann, wird die mit FDP und Grünen sein. Dies sind zwei Parteien mit ganz verschiede­nen Programmen, was es fast unmöglich machen wird, viele der radikalen neuen Grundsätze einzuführe­n, die Deutschlan­d und Europa braucht.

„Der Standard“(Österreich): „Wer jetzt noch glaubt, er könne weitermach­en wie bisher, dem ist nicht mehr zu helfen. Das gilt für alle Parteien, insbesonde­re aber für Merkel und Schulz, falls er denn an Bord bleibt. Beide haben im Wahlkampf nicht hingesehen oder das Ausmaß des Frustes nicht begriffen.

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