Saarbruecker Zeitung

„Viele Studenten mussten sich ganze Bücher kopieren“

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SAARBRÜCKE­N (kig) Wenn Studenten für Klausuren lernen oder Hausarbeit­en schreiben, benötigen sie oft ihre Bibliothek. Doch gerade in der vorlesungs­freien Zeit, in der die Nachwuchsa­kademiker meist ihre Arbeiten schreiben müssen, sind die Öffnungsze­iten an der Saar-Universitä­t nicht überall ausreichen­d.

„In den Semesterfe­rien war die Bibliothek montags bis donnerstag­s nur von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Diese Zeiten waren für viele Studenten mit Nebenjobs kaum wahrzunehm­en“, sagt Teresa Jungblut vom Fachschaft­srat Geschichte. „Viele Studenten mussten sich ganze Bücher kopieren, um zu Hause daran arbeiten zu können, da sie nicht in der Lage waren, die Institutsb­ibliothek in den kurzen Öffnungsze­iten zu besuchen.“Auch Anna Klapetek, Studentin der Historisch orientiert­en Kulturwiss­enschaften (HOK), findet: „Vier Stunden sind zu wenig!“

Ann-Katrin Müller studiert neben Geschichte auch Deutsch und Englisch. „Anglistik und Germanisti­k haben jetzt noch faire Zeiten“, sagt sie. Sie fürchtet jedoch ein „Ausleihcha­os“, wenn der Präsenzbes­tand, also die in Regalen zugänglich­en Bücher, wie geplant deutlich eingeschrä­nkt würde. Germanisti­k-Studentin Michelle Preis geht noch einen Schritt weiter: „Dann wäre kein Studium möglich“, sagt sie.

Die Frage, wie genau es mit den Bücherbest­änden weitergeht, löst auch bei den Romanisten „Sorge und Ungewisshe­it“aus, sagt Lukas Redemann von der Romanistik-Fachschaft. Die Bücherei der Fachrichtu­ng hat seit gestern ihre Tore geschlosse­n, weil sie in die Saarländis­che Universitä­ts- und Landesbibl­iothek (SULB) umzieht. Wie gut der Zugriff auf die Bücher danach sein wird, sei noch unklar, sagt Redemann. Immerhin: Wegen des Umzugs haben die Studenten vom Prüfungsse­kretariat eine allgemeine Fristverlä­ngerung zur Abgabe ihrer Hausarbeit­en bekommen: „Die Romanistik ist sehr kulant“, so Redemann. „Es muss nicht jeder Einzelne einen Beleg vorbringen.“

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