Saarbruecker Zeitung

Das macht gute E-Mail-Anbieter aus

Elektronis­che Post verdrängt zunehmend traditione­lle Formen der Kommunikat­ion. Bei der Vielzahl an Angeboten fällt es Nutzern häufig schwer, den Überblick zu behalten. Vor allem bei Datenschut­z und Sicherheit gibt es Unterschie­de.

- VON BENEDIKT FRANK

HANNOVER (dpa) Ob beruflich oder privat: Täglich werden Milliarden E-Mails versendet. Bei der Wahl des Anbieters sind besonders Benutzerfr­eundlichke­it und Kosten wichtig, aber auch die Sicherheit spielt eine immer größere Rolle.

„Mail-Provider stellen das komplette technische Paket zum Versand und Empfang von E-Mails zur Verfügung“, sagt Holger Bleich, Redakteur bei der Computerze­itschrift c’t. Die Anbieter verwalten die Mail-Adressen, empfangen Mails und speichern diese im Postfach ab. Außerdem stellen sie den Nutzern Webseiten und Programme zur Verfügung.

Wer vor der Wahl eines Anbieters steht, sollte auf eine einfache Bedienbark­eit der Plattform achten. „Ein benutzerfr­eundlicher Anbieter sollte eine selbsterkl­ärende, ansprechen­de Web-Oberfläche bereitstel­len“, betont Bleich. Außerdem sollte es eine eigene Oberfläche für Mobilgerät­e geben, damit Mails bequem per Smartphone oder Tablet gelesen und versendet werden können.

Auch Datenschut­z und Sicherheit sind wichtige Kriterien. Bei der Anmeldung werden in der Regel die Grunddaten der Nutzer erfasst. „Wenn außer dem Namen und der Postadress­e auch noch weitere persönlich­e Informatio­nen, etwa Hobbys und Interessen, abgefragt werden, liegt es nahe, dass der Anbieter diese für Marketing nutzt oder gar weiterverk­auft“, so Bleich. In diesen Fällen müssten Nutzer damit rechnen, regelmäßig Werbebotsc­haften oder Spam-Mails zu bekommen. Die Frage nach der Handynumme­r könne dagegen durchaus ihre Berechtigu­ng haben, sagt Bleich. „Wenn sie zur sogenannte­n Zwei-Faktor-Authentifi­zierung oder als Sicherheit­soption zur Zurücksetz­ung des Passworts genutzt wird.“

Die hinterlegt­en Nutzerdate­n unterlägen verschiede­nen Paragrafen des Bundesdate­nschutzges­etztes und des Telemedien­gesetzes, sagt Christian Geißler von der Verbrauche­rzentrale Bayern. „Die Erhebung,

Webseite hilft bei Problemen mit dem Rücken

HAMBURG (dpa) Wie groß ist die Gefahr, dass aus gelegentli­chen Rückenund Gelenkschm­erzen ernsthafte Schäden werden? Und wie können Arbeitnehm­er das verhindern? Die Webseite der Initiative Gemeinsame Deutschen Arbeitssch­utzstrateg­ie gibt Antworten auf solche Fragen. Sie richtet sich zum Beispiel an Beschäftig­te in Büros, auf Baustellen, in Küchen oder Kindertage­sstätten. Der Fragebogen „Rückenfit am Arbeitspla­tz“soll Betroffene­n die Ursachen der Probleme aufzeigen. www.gdabewegt.de/GDA_MSE/ DE/Handlungsh­ilfe Verarbeitu­ng oder Verwendung personenbe­zogener Daten ist nur aufgrund einer Rechtsvors­chrift oder aufgrund der Einwilligu­ng des Nutzers erlaubt.“Wichtig sei jedoch, dass der Anbieter den Nutzer vorab umfassend über die erhobenen Daten und deren Verwendung­szweck aufklären müsse. Sollte der E-Mail-Anbieter die Daten beispielsw­eise zu Werbezweck­en weitergebe­n wollen, bedürfe es einer zusätzlich­en, ausdrückli­chen Einwilligu­ng des Nutzers, so Geißler.

Ein weiteres wichtiges Auswahlkri­terium sind für die meisten Nutzer die anfallende­n Kosten. „Grundsätzl­ich gibt es derzeit drei Arten, wie Mail-Provider Geld verdienen“, sagt Holger Bleich. Laut dem Experten gibt es kostenpfli­chtige Angebote, die je nach gebuchter Leistung abrechnen. Bei anderen Varianten zahlen die Nutzer hingegen in der Regel mit ihren Daten.

Holger Bleich Computerma­gazin c’t

Einige Anbieter verschicke­n etwa Werbe-Nachrichte­n. Oder sie werten die Inhalte der Mails aus und zeigen direkt auf den Kunden zugeschnit­tene Werbung an.

Auf ihrem Weg zum Empfänger durchläuft eine E-Mail grundsätzl­iche vier Stationen. „Startpunkt ist der eigene Computer, das Smartphone oder Tablet, an dem der Absender die Nachricht verfasst“, sagt Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. Von da geht es an den Server des E-MailDienst­es, der die Mail an den Server des Empfängera­nbieters weiterleit­et. Dort kann sie dann vom Adressaten abgerufen werden.

Wer sensible Mails besonders sicher verschicke­n möchte, kann laut Stiftung Warentest die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüss­elung verwenden, etwa mit der Browsererw­eiterung Mailvelope. „Mailvelope erzeugt ein digitales Schlüsselp­aar oder nutzt das bereits vorhandene des Anwenders“, so van de Sand. Der private Schlüssel bleibe beim Nutzer, der öffentlich­e werde an seine Kommunikat­ionspartne­r übermittel­t. „Auch die müssen eine Verschlüss­elung eingericht­et haben“, erklärt der Experte. Das funktionie­re auch auf Mobilgerät­en relativ problemlos.

Wer keine zusätzlich­en Programme zur Verschlüss­elung installier­en möchte, kann auf die E-Mail-Testsieger der Stiftung Warentest zurückgrei­fen. Laut den Testern gewähren die Anbieter Mailbox.org, Posteo und Mail.de besonders umfassende­n Schutz für persönlich­e Daten. „Diese bieten mehr Privatsphä­re als üblich“, sagt van de Sand. Sie verschlüss­eln E-Mails auf Wunsch auch direkt.

„Ein benutzerfr­eundlicher Anbieter sollte eine selbsterkl­ärende, ansprechen­de Web-Oberfläche

bereitstel­len.“

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FOTO: WÜSTENHAGE­N/DPA Wer E-Mails schreibt, muss sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wo seine Daten am besten aufgehoben sind.
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FOTO:DPA Besonders Büroangest­ellte häufig an Rückenschm­erzen. leiden

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