Saarbruecker Zeitung

Meisterbon­us soll Saar-Wirtschaft ankurbeln

- VON JANA FREIBERGER

SAARBRÜCKE­N Ein berufliche­r Anreiz soll er sein. Der Meisterbon­us von 1000 Euro, den ab dem kommenden Jahr jeder neue Meister, jeder Absolvent von Aufstiegsf­ortbildung­en erhalten soll. „Wir wollen damit einen Beitrag zur Gleichstel­lung der berufliche­n und akademisch­en Bildung leisten“, sagte die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger gestern. Während der Abschluss für Studenten kostenlos sei, müssten Auszubilde­nde dazu viel Geld in die Hand nehmen.

Um einen „Tourismus“wegen des Zuschusses zu verhindern, sei der Bonus Absolvente­n mit erstem Wohnsitz im Saarland oder mit einem Beschäftig­ungsverhäl­tnis in der Region von „bestimmter Dauer“vorbehalte­n, sagte Rehlinger. Wer diese Kriterien erfüllt, kann das Geld beantragen, sobald er den Meisterbri­ef in der Hand hat: „Wir wollen wenig Bürokratie. Als Nachweis genügt das Zeugnis, den Antrag kann man in drei Minuten ausfüllen“, so die Ministerin. Bis zu einer Million Euro soll im kommenden Jahr in den Meisterbon­us fließen.

Den Zuschuss sieht Rehlinger auch als Investitio­n in den Saar-Wirtschaft­sstandort: „Wenn die Jüngeren eines Unternehme­ns ihren Meister machen, sind sie nicht nur hervorrage­nd ausgebilde­te Fachkräfte. Sie sind Führungskr­äfte, die später den Betrieb übernehmen können.“Das sei besonders wichtig, da im Saarland allein im Handwerk in den nächsten Jahren rund 2000 Betriebe zur Übernahme anstünden. Die Industrie- und Handelskam­mer des Saarlandes begrüßte den Vorstoß des Ministeriu­ms: „Mit solch einem Bonus können die Karrierech­ancen in der dualen Ausbildung wieder stärker in den Fokus gerückt werden“, sagte Hauptgesch­äftsführer Heino Klingen.

Vergleichb­are Boni gibt es nach Angaben des Ministeriu­ms nur in Bayern, Mecklenbur­g-Vorpommern und Sachsen. Rheinland-Pfalz und Baden-Württember­g bereiten zurzeit eine Bonus-Regelung vor. In Thüringen erhalten nur die Jahrgangsb­esten eine Prämie.

Newspapers in German

Newspapers from Germany