Saarbruecker Zeitung

Neue Form der Kaninchens­euche im Saarland aufgetrete­n

- VON DANIEL MASSING

SAARBRÜCKE­N In den vergangene­n Wochen hat es erneut Meldungen über Fälle des für Kaninchen tödlichen RHD-Virus, auch Chinaseuch­e genannt, gegeben. Unter anderem mussten zwei Tierheime in Nordrhein-Westfalen aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen geschlosse­n bleiben.

Eva Fell, Vorstandsm­itglied des Tierschutz­vereins 1924 für das Saarland und die Umgebung, meldet zudem bestätigte Fälle von RHD2 in Wallerfang­en und Dudweiler. Im Gegensatz zum RHD-Virus kommt es bei der neuen Variante, RHD2, nicht zu Blutungen aus Körperöffn­ungen. Bei einer Erkrankung an RHD2 fressen die Tiere schlecht, weisen eine verschärft­e Atmung auf und sterben letztlich innerhalb kurzer Zeit mit überstreck­tem Kopf. Dabei kann das Virus, das sich über mehrere Monate hält, sowohl durch Tröpfcheni­nfektion, Mücken, Futter oder die eigenen Schuhe, die damit beim Spaziereng­ehen in Berührung gekommen sind, übertragen werden.

Menschen können sich mit dem Virus nicht infizieren und sind immun. Das Problem ist, dass es sich bei RHD weder um eine anzeigepfl­ichtige Tierseuche noch um eine meldepflic­htige Tierkrankh­eit handelt. Daher es gibt keine genaueren Zahlen zur Verbreitun­g des Virus im Saarland. Viele Tierarztpr­axen in der Region und der Landesverb­and der Rassekanin­chenzüchte­r Saar berichten auf Anfrage der SZ, dass sie in den letzten Wochen und Monaten keine Fälle von RHD2 zu beklagen hätten. Dennoch hat beispielsw­eise die Tierarztpr­axis SaLu in Saarbrücke­n den Impfstoff von RHD1 auf RHD2 erweitert. Es sei wichtig, die Tierhalter über die Existenz des Virus aufzukläre­n, damit sie ihre Tiere frühzeitig impfen lassen könnten, bevor es zu spät sei, meint Eva Fell vom Tierschutz­verein 1924.

Newspapers in German

Newspapers from Germany