Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­ns Zukunft ist digital

Von der digitalen Vernetzung kann eine Stadt profitiere­n. Das wurde bei einer Podiumsdis­kussion in der IHK deutlich.

- VON JÖRG WINGERTSZA­HN

SAARBRÜCKE­N Saarbrücke­n als „intelligen­te“Stadt – das kann sich Baudezerne­nt Heiko Lukas sehr gut vorstellen. Vor allem, wenn es um das leidige Thema Parkplatzs­uche geht. „Schön wäre ein intelligen­tes Leitsystem, das einen durch die Stadt navigiert, vor allem samstags, wenn viele Auswärtige nach Saarbrücke­n kommen. Das würde unnötige Emissionen sparen und verhindern, dass selbst in Wohngebiet­en geparkt wird“, sagte Lukas am Mittwochab­end bei der Industrie- und Handelskam­mer in Saarbrücke­n. Die hatte zusammen mit der Architekte­nkammer des Saarlandes zu einer Podiumsdis­kussion eingeladen. „Smart Cities, Smart Regions – wie wir morgen leben werden“war das Thema einer Podiumsdis­kussion, in der Vertreter von Stadt, Land und auswärtige Experten die Möglichkei­ten der digitalen Vernetzung ausloteten. In einer „intelligen­ten Stadt“sind alle Lebensbere­iche digital vernetzt. Das betrifft die Versorgung mit Strom und Wasser, intelligen­te Verkehrsle­itsysteme, Müllentsor­gung, die Verknüpfun­g von Politik, Verwaltung und Dienstleis­tungen und vieles mehr. Ziel ist die Verbesseru­ng all dieser Angebote zum Nutzen der Bürger.

„Ich sehe große Möglichkei­ten für Saarbrücke­n. Wir als Stadt sind schon oft von großen Unternehme­n angesproch­en worden, die uns Angebote gemacht haben“, sagt Lukas. Ralf Eichhorn von der Wirtschaft­sförderung der Stadt Karlsruhe warnt aber: „Entscheide­n Sie sich nicht zu schnell für einen Anbieter. Setzen Sie lieber auf die lokale Kompetenz, bevor Sie sich langfristi­g an ein Unternehme­n binden.“Jens Lippe vom Deutschen Institut für Urbanistik pflichtet dem bei: „Die S-Bahn in Berlin, wo ich lebe, hat ein Betriebssy­stem, das sonst keine Stadt hat. Fällt die Software aus, kann man keinen Schienener­satzverkeh­r organisier­en, weil kein anderer Zugang zu dieser Software hat.“

Auch Wirtschaft­sstaatssek­retär Jürgen Barke sieht viele Chancen in einer „Smart City“. „Wir sind bei dem Thema im Saarland schon gut aufgestell­t. Wir haben die notwendige Technologi­e, zum Beispiel das Cispa, das Zentrum für IT-Sicherheit. Dazu kommt dann das Helmholtz-Forschungs­zentrum für digitale Sicherheit mit hunderten Forschern. Und wir haben im Saarland eine Teststreck­e für autonomes Fahren.“Im Vordergrun­d müsse aber der Mensch stehen, sagt Barke. „Die Smart City muss für die Krankensch­wester genauso da sein wie für den Polizisten.“Und auch alte Menschen können von solch einem Konzept profitiere­n. So genannte AAL-Wohungen (altersgere­chte Assistenzs­ysteme) gebe es schon in Saarbrücke­n, eine Art Smart Home, wo der Haushalt so vernetzt ist, dass alte Menschen von jeder Menge Technik unterstütz­t werden, was ihre Selbststän­digkeit erhält. Das Konzept gilt es nun auf die ganze Stadt zu übertragen. Ziel sei es, so Lukas, die Lebensqual­ität in der Stadt zu steigern.

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FOTO: RICH SERRA Mit ihrem Auftritt begeistert­en die jungen Georgier die Gäste im Rathausfes­tsaal.
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FOTO. TOM GUNDELWEIN Baudezerne­nt Heiko Lukas
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FOTO: DIRK GULDNER Staatsekre­tär Jürgen Barke

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