Saarbruecker Zeitung

Gewerkscha­ft und Linke loben Bouillons Pläne

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SAARBRÜCKE­N (red) Die Deutsche Polizeigew­erkschaft (DPolG) im Saarland und die Fraktion Die Linke im saarländis­chen Landtag begrüßen die Ankündigun­g von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU), die Polizei in der Fläche, in den Inspektion­en und der Kriminalit­ätsbekämpf­ung verstärken zu wollen.

Ein „Weiter so“sei nicht mehr möglich, teilt Sascha Alles, Landesvors­itzender der Gewerkscha­ft mit. Es müssten sämtliche Möglichkei­ten der Entlastung vorbehaltl­os überprüft werden. Darüber hinaus müssten Strukturen in der Verwaltung gestrafft und Aufgaben, die nicht polizeilic­h nötig sind, gestrichen werden. „Wir haben keine Ressourcen, um die Aufgaben anderer zu übernehmen“, sagt Alles.

Wichtig sei auch die kritische Überprüfun­g der Organisati­on. Dienststel­len bräuchten genügend Personal, um gut arbeiten zu können und den Kollegen flexiblere­s Arbeiten zu ermögliche­n. Daher seien größere Einheiten immer besser als kleine. Dienststel­len, die nicht mehr genügend Personal vorhalten könnten und nachts regelmäßig schließen, sollten nach Auffassung der DPolG ihren Status als Polizeiins­pektion verlieren. „Dabei weisen wir auch darauf hin, dass diejenigen, die den ,Laden am Laufen’ halten, auch finanziell­e Anerkennun­g für die höhere Belastung verdienen“, sagt Alles. Dass das Beförderun­gsbudget erhöht werde, sei zwar erfreulich, aber darüber hinaus müsse auch über Verbesseru­ngen bei den Zulagen, ein besseres Gesundheit­smanagemen­t und familienfr­eundliche Dienstgest­altungen nachgedach­t werden.

Die Linksfrakt­ion wies zudem darauf hin, dass eine vorausscha­uende Personalpl­anung nötig sei, um den Personalma­ngel auszugleic­hen. Der Abgeordnet­e Dennis Lander erklärte: „Die Probleme bei der saarländis­chen Polizei sind bekannt. Sie sind auch eine Folge der letzten Polizeiref­orm, die den Abbau von 300 Stellen vorsah.“Die Linke habe 2011 als einzige Landtagsfr­aktion gegen diesen Abbau gestimmt. Eine neue Reform werde Geld kosten, so Lander. Sein Vorschlag: Das Land solle dann eben auf „unnötige, weitgehend wirkungslo­se, aber teure Überwachun­gs-Maßnahmen wie die angekündig­te automatisi­erte Kennzeichn­ungs-Erfassung“verzichten.

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