Jugendrotkreuz startet Kampagne für mehr Menschlichkeit
Der DRK-Nachwuchs tagte in Saarbrücken. Der 37-jährige gebürtige Rheinländer Marcus Janßen wurde als Bundesleiter bestätigt.
Die Bundeskonferenz des Deutschen Jugendrotkreuzes (JRK) tagte am vergangenen Wochenende in Saarbrücken. Der Nachwuchsverband des Roten Kreuzes umfasst bundesweit 140 000 Mitglieder, davon 2100 im Saarland. Trotz der ordentlichen Anzahl sei Nachwuchs beim JRK immer ein Thema, sagte die saarländische Landesleiterin Sandra Schatzmann: Man sei auch schon mal bei knapp unter 3000 Mitgliedern gewesen.
An den zwei Tagen diskutierten die 120 Teilnehmer über die strategischen Ziele der Organisation und wählten den Bundesleiter und seine vier Stellvertreter. Marcus Janßen hatte das Amt des obersten Jugendrotkreuzlers schon die letzten vier Jahre inne. Er wurde ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.
Die jährlich stattfindende Konferenz begann am Samstag mit der Begrüßung durch Janßen und den anschließenden Grußworten an die Delegierten von Margarete Schäfer-Wolf, Vize-Präsidentin des saarländischen DRK-Landesverbandes, Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) und Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD). Die Bundesleitung berichtete davon, inwieweit die strategischen Ziele des JRK erreicht wurden. Insgesamt ergab sich eine positive Bilanz.
Anschließend wurde die neue Kampagne des JRK vorgestellt, die den Titel „Was geht mit Menschlichkeit?“ trägt und bis 2019 laufen wird. Die Kampagnen-Arbeit sei ein klassisches Instrument des JRK, erklärte Janßen nach der Konferenz. „Dieses Mal war das ganz spannend, denn das Thema wurde nicht wie früher von der Leitung vorgegeben, sondern ganz basisdemokratisch beschlossen“, sagte der alte und neue Bundesleiter. „Menschlichkeit ist ja der oberste Grundsatz der Rotkreuzund Roter-Halbmond-Bewegung. Das JRK hat sich dafür entschieden, sich noch einmal schwerpunktmäßig damit zu beschäftigen. Vor allem in Zeiten wie den heutigen ist Menschlichkeit wahnsinnig wichtig und aktueller denn je“, meinte die saarländische JRK-Landesreferentin Sandra Aedtner zur neuen Kampagne.
Im ersten Jahr solle es darum gehen, was Menschlichkeit für einen selbst bedeutet, im zweiten darum, welche Rolle sie in der eigenen Umgebung spielt, und im dritten Jahr will das JRK konkrete Forderungen an die Politik stellen. Und welche Antwort gibt Marcus Janßen selbst auf die grammatikalisch der Jugendsprache geschuldete Frage „Was geht mit Menschlichkeit?“: „Ganz viel geht mit Menschlichkeit! Es sind die zwischenmenschlichen kleinen Dinge, mal danke, mal bitte sagen, aufeinander achten: Es geht ganz viel, wenn jeder was tut.“