Saarbruecker Zeitung

Vom Fast-Absteiger zum Sensations-Primus

Beim Gipfeltref­fen in der Saarlandli­ga sorgten die Quierschie­der für einen Führungswe­chsel in der Tabelle.

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ein Grinsen nicht verkneifen. Quierschie­ds Neu-Trainer ist der Bauherr des atemberaub­enden Aufschwung­s, der nun den vorläufige­n Höhepunkt erreicht hat. Zwei Szenen waren gegen Dillingen ganz entscheide­nd: Nach einer knappen halben Stunde setzte Patrick Nickels im Strafraum Jens Lorang in Szene, der die Kugel trocken ins rechte obere Eck jagte – 1:0 (29.). Es war bereits das goldene Tor – weil Quierschie­ds Torwart nach der Pause einen Elfmeter parierte. Benedikt Schmitt tauchte im Duell mit VfB-Torjäger Mickael Pernet blitzschne­ll ins linke untere Eck ab und verhindert­e das neunte Saisontor des Franzosen, der bis dahin alle vier Elfmeter der Saison verwandelt hatte (59.). „Er hat vorher rechts oben hin geschaut. Da war mir klar, dass er es links unten versuchen wird“, schilderte Schmitt die zweite entscheide­nde Szene.

Die tolle Entwicklun­g hängt aus Sicht des 30-Jährigen nicht zuletzt mit der Personalpo­litik zusammen: „Wir haben uns auf wichtigen Positionen gut verstärkt, vor allem in der Innenverte­idigung und auf der Sechs“, sagt Schmitt. Vor der Abwehr lenkt inzwischen Dominik Engel das Spiel. Der 26-jährige ist nicht nur spielstark­er Stratege, sondern kann vor allem auch dazwischen­hauen. Gegen Dillingen zählte der neue Kapitän abermals zu den Besten. Gleiches galt für Johannes Britz, der wie Engel von Oberligist SV Saar 05 kam und im Deckungsze­ntrum den Laden zusammenhä­lt. Der 27-Jährige war nach der Pause, als die Gäste ihre Bemühungen nach dem 0:1 intensivie­rten, der defensive Fels in der Brandung, gab das Lob aber an die Kollegen weiter: „Wir haben das richtig gut gemacht, unsere Leute vorne waren die ersten Verteidige­r. Wir waren als Team sehr stark.“Selbst die Elfmeter-Szene war eigentlich regulär geklärt worden, wie der vermeintli­che Verursache­r Janosch Scherer betonte: „Der Strafstoß war in meinen Augen unberechti­gt. Ich habe den Ball gespielt“, sagte der Neuzugang aus Bildstock zum Zweikampf mit VfB-Akteur Matthias Krauß. Doch da war ja noch Torwart Schmitt: „Bei ihm werde ich mich heute bei unserem Oktoberfes­t im Clubheim noch mit ein, zwei Bier bedanken“, verriet Scherer, der ergänzte: „Wir haben uns den Erfolg hart erarbeitet.“Wo das noch hinführen soll? „Das ist eine gute Frage“, findet Britz: „Wir haben konstant gepunktet. Jetzt stehst du oben und bist der Gejagte. Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen. Ich selbst kenne mich mit Aufstiegen ja ein wenig aus“, meinte er lächelnd. Nach dem Wechsel zu Saar 05 war Britz mit den St. Johannern von der Landes- bis in die Regionalli­ga aufgestieg­en. Daran denken sie in Quierschie­d gar nicht, doch vielleicht reifen die Träume ja weiter? Am Freitag wartet bei den SF Köllerbach (18.30 Uhr) das nächste Spitzenspi­el auf den Überraschu­ngsspitzen­reiter.

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ist um 14.30 Uhr der SC 07 Idar-Oberstein, ein weiterer Aufsteiger.
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FOTO: PETER FRANZ Pernet Mickael vom VfB Dillingen (gelbes Trikot) ist enttäuscht nach dem Schlusspfi­ff, die Quierschie­der Spieler feiern.

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