Saarbruecker Zeitung

Linke fordern mehr Geld zur Armutsbekä­mpfung

Partei stellt Anträge zum Regionalve­rbandshaus­halt 2018. Burbach und Dudweiler sind dabei im Blick.

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REGIONALVE­RBAND (red) Die Fraktion der Linken im Regionalve­rband will ihre Schwerpunk­te bei der Armutsbekä­mpfung und der Schule setzen. „Der Haushalt des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n muss eine eindeutige soziale Ausrichtun­g erhalten, Bildung fördern und sich dringend stärker der Armutsbekä­mpfung widmen“, begründet der Vorsitzend­e der Fraktion, Jürgen Trenz, die Anträge zum Haushalt 2018.

Die Linke möchte die Gemeinwese­narbeit Burbach mit 15 000 Euro zusätzlich fördern, wobei 5000 Euro vom Regionalve­rband und 10 000 von der Landeshaup­tstadt kommen müssten, entspreche­nd der Förderrich­tlinien für die Gemeinwese­narbeit, teilt die Partei mit. Mit den zusätzlich­en Mitteln sollen diejenigen Anteile an Sozialbera­tung finanziert werden, die durch den Konkurs der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft für Arbeitslos­enberatung und Beschäftig­ung Burbach mbH (Gabb) verloren gingen. „In einem Stadtteil mit 40 Prozent Hartz-IV-Beziehende­n und zusätzlich knapp 14 Prozent Grundsiche­rungsbezie­henden im Alter sei eine gute und umfänglich­es Sozialbera­tung ein absolutes Muss“, teilt die Partei mit.

Und in Dudweiler müsse ein Gemeinwese­nprojekt (GWA) entstehen, dass als Einrichtun­g der wachsenden Armut im Stadtbezir­k entgegenar­beiten könne. Dudweiler sei der einzige Bezirk, der bisher ohne GWA auskommen müsse, obwohl er die größten Steigerung­sraten beim Hartz-IV-Bezug aufweise. Durch die Ausweitung des Projektes KIEZ-Dudweiler zu einem GWA sei es möglich, ohne Mehrkosten für den Regionalve­rband den Bedarf an stationäre­r Sozialarbe­it vor Ort zu decken.

Drittes Haushaltsp­rojekt der Linken sei die energetisc­he Sanierung der Fassade am Neubau der Gemeinscha­ftsschule Sulzbachta­l. Die Sanierung sei dringend notwendig, da bereits im März Temperatur­en von über 30 Grad in den Klassenräu­men gemessen wurden. Dem Regionalve­rband sei diese unzumutbar­e Situation seit Jahren bekannt, ohne dass wirkungsvo­lle Maßnahmen ergriffen wurden. Für die Sanierung biete sich derzeit die einmalige Möglichkei­t, die Kosten über das Kommunale Sonderverm­ögen des Bundes zu finanziere­n, das auch Schulsanie­rungen fördere. Es reiche nicht, in Sonntagsre­den regelmäßig die Bedeutung von Bildung zu beschwören, so Fraktionsv­orsitzende­r Jürgen Trenz. Jetzt müsse auch konkret gehandelt werden.

Insgesamt müsse der Regionalve­rband verstärkt die Armutsbekä­mpfung in Angriff nehmen. Bei der Bundestags­wahl habe sich gezeigt, dass rechtsextr­eme Parteien dort besonders häufig gewählt wurden, wo die Armut stark ausgeprägt sei. Es sei ein Gebot der Stunde, gegenzuste­uern, schreibt die Partei.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Celina Trier (17), die 57. Erntekönig­in von Auersmache­r, engagiert sich schon seit Jahren in ihrem Heimatdorf.
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FOTO: PASQUALE D‘ANGIOLILLO Jürgen Trenz.

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