Urwaldlauf-Spendenlauf mit 150 Teilnehmern
Einzigartiges Konzept, eine schöne Strecke und eine professionelle Organisation – Der SechsStunden-Urwaldlauf lockte 150 Teilnehmer ans Forsthaus Neuhaus.
Trail sich zusammengetan und einen in dieser Form einzigartigen Lauf auf die Beine gestellt.
Dieser führte über eine knapp zwei Kilometer lange Strecke durch den „Urwald vor den Toren der Stadt“. Jede Runde entspricht insgesamt 45 Höhenmetern. Der Erlös aus Startgebühr, Kuchenbüfett und Getränkeverkauf kommt gänzlich der Förderung von Kinder- und Jugendarbeit rund um wildnispädagogische Projekte zugute. Eine Vielzahl an Sponsoren deckt den größten Teil der Kosten ab. Und so fanden sich knapp 150 Lauffreunde ein, um dem Wetter, das aufgrund permanenten Regens und kühlen Temperaturen um 15 Grad Celsius alles andere als einladend war, zu trotzen.
„Ob es schneit, regnet oder sehr heiß ist, mir macht das Wetter nichts aus“, stellt zum Beispiel Klaus Weber klar. Weber, der für die Lauffreunde Breitenbach in der Klasse M55 startete, kam extra aus der Pfalz für den Lauf ins Saarland gefahren. „Ich bin schon öfter hier gelaufen. Es ist ein schöner Wald, eine schöne Strecke. Das macht richtig Spaß“, sagt er. Seine Motivation? „Manchmal muss man es den Jungen auch mal zeigen“, scherzt er. Doch der Laufsport hat für ihn noch eine weitaus größere Bedeutung. Weber, ehemaliger Fußballer, arbeitete im Schichtdienst und wog einst 140 Kilo. Laufen half ihm bei beruflichem Druck, half ihm gesundheitlich. „Hier ist man sein eigener Herr. Das ist ein unheimlich guter Stressabbaufaktor.“Ihm schließt sich Helmut Harth, Mitorganisator der Veranstaltung und Waldreferent beim Nabu, an: „Die ganzen Probleme, die ich in meinem Leben hatte, habe ich beim Laufen gelöst.“Harth begnügte sich am Samstag mit zehn Runden. „Heute war nur zur Gaudi“, witzelt der ehemalige Marathonläufer. Sein Kollege Hendrik Dörr, erster Vorsitzender von Hartfüßler Trail, lässt indes durchblicken, welcher Reiz ihn antreibt: „Wir sind immer noch Jäger und Sammler. Wir wollen uns bewegen. Wir wollen nicht acht Stunden im Bürostuhl sitzen. Man kommt beim Laufen in einen Fluss. Die Gedanken kommen von selbst. Man stößt ständig Glückshormone aus, Probleme sind nicht mehr so stark. Außerdem geht es um das Erlebnis. Das hier ist eine Gemeinschaftsveranstaltung.“ Und bei diesem Punkt sind sich alle Teilnehmer einig. Laufen sei keine Sportart für Einzelgänger, die Gemeinschaft sei es, die so eine Veranstaltung zu etwas Besonderem macht. „Weil man gemeinsam läuft. Man lernt Leute kennen, man lässt sich mitziehen. Das macht diesen Teamgeist aus. Und man kann sich von anderen Läufern Tipps holen“, erklärt Petra Kahl. Sie ging mit neun Kollegen vom Regionalverband Saarbrücken an den Start und wirkte selbst bei fast dreieinhalb Stunden Laufzeit noch sehr fit und munter. „Man merkt aber, dass man müde ist“, gibt sie zu. Und während sie sich mit ihren 13 absolvierten Runden begnügte, zogen 50 weitere Läufer noch munter ihre Bahnen.
Übrigens, am weitesten bei den Frauen lief Sabrina Glöckner vom Verein Fit in Lautern. Sie kam nach den vollen sechs Stunden auf knapp 29 Runden und eine Gesamtdistanz von über 54 Kilometern. Damit landete sie auf Platz neun der Gesamtwertung, acht Plätze hinter Stefan Müller von der Landau Running Company, der mit knapp 63 Kilometer die größte Strecke abspulte. Doch unabhängig davon, wie lange oder wie weit jeder Einzelne gelaufen sei, eins verbinde alle Läufer, erklärt Kahl: „Es geht nicht um die Schnelligkeit, sondern um den guten Zweck.“