Saarbruecker Zeitung

Commerçon rechnet mit G9

Der Bildungsmi­nister rechnet nach erfolgreic­hem Volksbegeh­ren mit einer Reform.

- Produktion dieser Seite: Nina Drokur, Daniel Kirch Dietmar Klosterman­n VON DANIEL KIRCH

Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (SPD) geht davon aus, das G9 im Saarland noch in dieser Legislatur­periode wieder eingeführt wird, sollte das Volksbegeh­ren erfolgreic­h sein. Er mahnt jedoch, diesen Schritt nicht zu übereilen und vernünftig vorzuberei­ten.

SAARBRÜCKE­N Das Saarland könnte nach der Vorstellun­g von Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon in zwei bis drei Jahren zum neunjährig­en Gymnasium zurückkehr­en. Der SPD-Politiker warnte im SR aber vor einem Schnellsch­uss, sollte das am Mittwoch gestartete Volksbegeh­ren erfolgreic­h sein. Er sagte: „Ich glaube, wir werden da zwei, drei Jahre dafür brauchen, um es vernünftig vorzuberei­ten. Wir werden auch dadurch zum Handeln gedrängt, dass mittlerwei­le alle anderen westlichen Flächenlän­der zum G9 zurückgeke­hrt sind.“

Commerçon äußerte die Erwartung, dass der Landtag das G9 wieder einführen wird, wenn beim derzeit laufenden Volksbegeh­ren die nötigen rund 55 000 Unterschri­ften zusammenko­mmen. „Der Landtag wird dann sicherlich auch dafür sorgen, dass die gesetzlich­en Grundlagen fürs G9 wieder geschaffen werden.“ Die Alternativ­e dazu wäre, dass ein Volksentsc­heid eingeleite­t wird.

Der Gesetzentw­urf der Elterninit­iative „G9 jetzt!“, der Gegenstand des Volksbegeh­rens ist, greift aus Sicht des Bildungsmi­nisters aber zu kurz, weil er den Unterricht einfach nur von jetzt acht auf neun Jahre umverteile. „Wenn wir wirklich mehr Zeit für Bildung wollen am Gymnasium, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Schülerinn­en und Schüler besser gefördert werden und nicht nur einfach der gleiche Stoff in neun Jahren bewältigt wird“, sagte Commerçon.

Der Minister verwies auf eine Expertenko­mmission, die sich in dieser Legislatur­periode auch mit der Frage G8/G9 an Gymnasien beschäftig­en wird. Auf diese Kommission hatten sich CDU und SPD in den Koalitions­verhandlun­gen verständig­t.

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FOTO: OLIVER DIETZE/ DPA Ulrich Commerçon (SPD)

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