Saarbruecker Zeitung

Bund kürzt Ditib-Förderung deutlich

Türkisch-Islamische Union erhält 80 Prozent weniger als im Vorjahr.

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KÖLN (kna) Trotz Kritik an der Nähe der Türkisch-Islamische­n Union Ditib zum türkischen Staat fördert die Bundesregi­erung 2018 erneut Projekte des Verbandes. Allerdings seien die Zusagen gegenüber dem Vorjahr um 80 Prozent gekürzt, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Zeitung beruft sich auf die Antwort des Bundesinne­nministeri­ums auf eine Parlamenta­rische Anfrage der Grünen.

Aus der Auflistung des Ministeriu­ms geht demnach eine Gesamtförd­erung von 297 500 Euro hervor. Dies sei nur rund ein Fünftel der 2017 und weniger als ein Zehntel der 2016 gezahlten Projektmit­tel. Zwischen den Finanzzusa­gen lagen der gescheiter­te Putsch in der Türkei,

Gewinnzahl­en vom 5. 10. 2017

1 4 6 11 20 22 23 27 29 32 34 35 41 44 47 50 54 55 62 67 die folgende Verhängung des Ausnahmezu­stands sowie eine rigide Verfolgung tatsächlic­her und angebliche­r Gegner von Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan.

Der scheidende religionsp­olitische Sprecher der Grünen-Bundestags­fraktion, Volker Beck, verlangte erneut, die Kooperatio­n mit Verbänden wie der Ditib, dem Zentralrat der Muslime oder Milli Görüs generell auf den Prüfstand zu stellen. Diese würden „aus dem Ausland gesteuert“, sagte Beck. Der Grünen-Politiker monierte auch eine fehlende Strategie für den Umgang mit diesen Verbänden. Er verlangte einen Neuanfang, auch mit Blick auf die „Deutsche Islamkonfe­renz“. Für eine umfassende Informatio­n von Politik und Öffentlich­keit über die verschiede­nen islamische­n Akteure in Deutschlan­d solle ein eigenes wissenscha­ftliches Institut gegründet werden.

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FOTO: JENSEN/DPA Die Zentralmos­chee der Türkisch-Islamische­n Union Ditib im Kölner Stadtteil Ehrenfeld.
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