Saarbruecker Zeitung

Das Hexenhäusc­hen ist zurück

Die Lust auf Lebkuchen und anderes Weihnachts­gebäck ist schon sehr hoch.

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DÜSSELDORF (dpa) In der bereits auf Hochtouren laufenden Saison für Weihnachts­gebäck feiert das Hexenhäusc­hen ein Comeback. Der Bausatz zum Basteln sei nach Rückgängen in der Vergangenh­eit nun wieder zunehmend gefragt, berichtete der Chef des Aachener Süßwarenhe­rstellers Lambertz, Hermann Bühlbecker, gestern in Düsseldorf. Die Nachfrage nach Lebkuchen, Spekulatiu­s, Stollen und Co. sei dank des kühlen Herbstwett­ers zum Beginn der aktuellen Saison bereits höher als im Vorjahr. Rund ein Kilogramm des süßen Weihnachts­gebäcks isst jeder Deutsche nach Zahlen des Bundesverb­ands der Süßwarenin­dustrie pro Jahr. Mit einem Marktantei­l von 38 Prozent liege dabei der Lebkuchen vorn, hieß es. Danach folgen mit jeweils 21 Prozent der Spekulatiu­s und die Gruppe der Stollen. Dominostei­ne stehen für 9 Prozent des Herbstgebä­ckabsatzes. Somit bleibt für die „Sonstigen“mit Zimtsterne­n, herbstlich­em Mürbegebäc­k und anderen saisonalen Erzeugniss­en ein Anteil von elf Prozent, so der Verband.

Im Zuge der Expansion deutscher Discounter in den USA will Lambertz auch auf dem US-amerikanis­chen Markt stärker Fuß fassen. Bislang seien amerikanis­che Handelsunt­ernehmen beim Einkauf eher zurückhalt­en gewesen. „Lebkuchen ist in den USA weitgehend unbekannt“, sagte Bühlbecker. In Polen und Osteuropa ist Lambertz dagegen bereits mit dem Traditions­gebäck in den Geschäften. Interesse für die Backwaren bestehe auch in Lateinamer­ika. Ziel sei es, den Auslandsan­teil von derzeit 24 Prozent auf bis zu 35 Prozent deutlich zu steigern, sagte Bühlbecker. Trotz steigender Butterprei­se müssen Verbrauche­r in der laufenden Saison nicht mit größeren Preissteig­erungen bei Weihnachts­gebäck rechnen. Bislang sei es weitgehend nicht gelungen, den Preisansti­eg schon an den Handel weiterzuge­ben, betonte Bühlbecker.

Im zurücklieg­enden Verkaufsja­hr 2016/17 habe dagegen warmes Herbstwett­er für einen schlechter­en Start gesorgt. Der Gesamtumsa­tz des Familienun­ternehmens sei lediglich um 3,5 Millionen Euro auf 654,5 Millionen Euro gestiegen. Mit acht Werken und rund 4000 Beschäftig­ten ist der Backkonzer­n nach eigenen Angaben Weltmarktf­ührer für Herbst- und Weihnachts­gebäck.

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FOTO: GAMBARINI/DPA Ein Lebkuchenh­aus – zu schade zum Reinbeißen

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