Saarbruecker Zeitung

Neue Schilder für Grand Est kosten 150 000 Euro

- Produktion dieser Seite: Nina Drokur, Dietmar Klosterman­n

STRASSBURG (hem) Fast zwei Jahren nach der Gebietsref­orm in Frankreich sind längst nicht alle Lothringer, Elsässer und Bewohner aus Champagne-Ardenne mit der Fusion und ihrer neuen Region Grand Est zufrieden. Das Anbringen von neuen Hinweissch­ildern durch die Region bietet Anlass für eine neue Polemik. Von einem Skandal sprach Bernard Fischer, Bürgermeis­ter der Stadt Obernai. „Diejenigen, die unsere Wurzeln, unsere Geschichte und die Identität unserer schönen Region Elsass leugnen, sollten sich schämen“, schrieb er im sozialen Netzwerk Facebook. Andrea Didelot, der für die rechtspopu­listische Partei Front National im Regionalra­t in Straßburg sitzt, sprach sogar von einer „Demütigung“und einem „Verrat an dem elsässisch­en Volk“. Doch Fakt ist, der Regionalra­t muss sie anbringen. Um die Wogen zu glätten, hat er sich aber nun für eine doppelte Lösung entschiede­n. Neben 17 obligatori­schen Schildern mit blauem Hintergrun­d und dem Logo „Grand Est“hat der Rat 26 weitere Stücke bestellt. Diese Schilder mit braunem Hintergrun­d und touristisc­hem statt administra­tivem Charakter sollen auf die ehemaligen Regionen hinweisen. Doch ein Ende der Kritik an den Schildern bedeutet das wahrschein­lich nicht. Denn ein weiterer Punkt stößt bei der Bevölkerun­g auf wenig Akzeptanz: Der Kostenfakt­or. Die Schilder-Tauschoper­ation kostet die Region Grand Est 150 000 Euro.

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