Saarbruecker Zeitung

Kurzgeschi­chten aus der Landeshaup­tstadt

Der Autor und Schauspiel­er Benjamin Kelm sorgt im Bürgerhaus für Kurzweil. Er stellte sein Buch „Nichts ist alltäglich“vor.

-

Nach seinem Start als Schauspiel­er in der Jugendabte­ilung des Staatsthea­ters war Benjamin Kelm für zwei Spielzeite­n am Schauspiel­haus Köln. Seine Ausbildung absolviert­e er bei „Acting & Arts“und ist dort auch als Dozent tätig. Derzeit ist er im Improvisat­ionstheate­r „sponTat“in Trier zu sehen, mit dem er am 4. November im Kino Achteinhal­b auftreten wird. Bei den „World Championsh­ips of Performing Arts“in Los Angeles vertrat er Deutschlan­d im Schauspiel und wurde in allen sechs Kategorien mit Silber (der höchsten Bewertung der Jury) sowie dem Industry-Award ausgezeich­net. Auch im kommenden Tatort wird er zu sehen sein.

neben Gesprächen rund um die Liebe am St. Johanner Markt noch vom Rigatoni-Mann in der Seitengass­e oder vom Lyoner-Schorsch. Dieser war Schrotthän­dler in Burbach, bevor er sich als Privatdete­ktiv selbststän­dig machte und nun kuriose Fälle löst. „Mit viel Glück kann es sein, dass die Geschichte verfilmt wird“, erzählt der sympathisc­he Autor. Der Antrag bei der Landesmedi­enanstalt sei bereits gestellt.

Kelm ist von Haus aus Schauspiel­er. Das merkt man dem Vortrag an. Er akzentuier­t seine Storys mit Gestik, arbeitet so die Charaktere heraus und variiert seine Stimme entspreche­nd. Er erzählt in der nachdenkli­ch stimmenden Geschichte „Telefonat in die Heimat“von einer Mutter aus Bischmishe­im, die ihre Tochter nicht zu Weihnachte­n besuchen kann, weil der Ort eingeschne­it ist. „Du bist die Heimat in unserem Herzen“, heißt es am Ende, und man meint, den Kloß in seinem Hals zu spüren.

Als Zugabe trägt er sein Gedicht „Traum, darf ich bitten?“vor und plädiert darin dafür, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen und seine Träume zu verwirklic­hen. Ein bisschen wie ein Traum klingt auch seine Vita (siehe Info-Kasten). Für „Nichts ist alltäglich – Kurzgeschi­chten aus Saarbrücke­n“erhielt er auf der „HomBuch“im September 2016 den saarländis­chen Autorenpre­is in der Kategorie „Belletrist­ik“.

Auch Gudrun Sommer ist begeistert. Die Besucherin der Lesung im Bürgerhaus aus Saarbrücke­n kauft sich nach der Veranstalt­ung noch ein Exemplar des Buchs – natürlich mit der Unterschri­ft des Autors. Das sei für ihren Sohn Nic, der derzeit bei SOS Internatio­nal in Moskau arbeite. Sie besucht ihn immer zur Weihnachts­zeit. „Da bringe ich gerne etwas aus der Heimat mit“, erzählt sie passenderw­eise.

 ?? FOTO: IRIS MAURER ?? Benjamin Kelm zeigt sein Buch.
FOTO: IRIS MAURER Benjamin Kelm zeigt sein Buch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany