Saarbruecker Zeitung

Auf den Spuren des Heiligen Martin

Junge Saarbrücke­r pilgerten rund 80 Kilometer auf dem „Via Sancti Martini“— ihr Ziel war Martins Grab in Tours.

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TOURS/SAARBRÜCKE­N (red) Eine Gruppe Jugendlich­er und junger Erwachsene­r aus der Kirche der Jugend eli.ja in Saarbrücke­n ist vom 1. bis 3. Oktober auf dem Martinuswe­g „Via Sancti Martini“von Chateau Renault nach Tours gepilgert. Bei teils strömendem Regen legte die 10-köpfige Gruppe um Jugendpfar­rer Christian Heinz und Gemeindere­ferent Andreas Feid rund 80 Kilometer zu Fuß zurück. Ständiger Begleiter war Martin von Tours, dessen Grab in der Basilika Saint-Martin de Tours das Ziel der Pilgerreis­e war. Das teilte eli.ja mit.

„Das war schon ein cooles Gefühl, als wir über die Brücke in Tours gegangen sind. Endlich angekommen“, sagte Anika Arend am Morgen danach. Für die 20-Jährige war es die erste Pilgertour. Begeistert war sie von der Strecke an der Loire entlang mit kleinen Kirchen und Kapellen am Wegesrand. Anstrengen­d fand sie es trotzdem. „Am zweiten Tag habe ich mich sehr schwergeta­n, aber auch das war eine gute Erfahrung.“Tags zuvor hatte es durchgängi­g geregnet. Und dann war auch noch ein Teil der Gruppe auf dem Weg nach Saint Ouen les Vignes über das Ziel hinausgesc­hossen. „Ein paar von uns waren in einem Haus eingekehrt, um zur Toilette zu gehen – die anderen sind zwischenze­itlich in einen ganz unscheinba­ren Weg abgebogen, und wir haben uns verloren“, erzählt Arend. Zum Abendessen seien aber alle wieder in ihrer Unterkunft gewesen. In dem Haus mit den uralten Gemäuern versorgte sich die Gruppe selbst, beziehungs­weise wurde von Jugendpfar­rer Heinz „lecker bekocht“, wie Arend verriet. „Auch das war gut für das Miteinande­r dieser kleinen, aber ganz bunten Gruppe, vom 16-jährigen Schüler bis zum 35-jährigen jungen Mann, der fest im Beruf steht“, sagte Jugendpfar­rer Heinz.

Auf der Mittelrout­e „Via Sancti Martini“, dem zweiten Martinuswe­g, der von Martins Geburtssta­dt Szombathel­y in Ungarn, über Österreich, Deutschlan­d, durch Trier, Luxemburg und Belgien bis nach Tours führt, feierte die Gruppe unterwegs mehrere Gottesdien­ste. Dabei rückte Heinz den Heiligen und sein Wirken in den Mittelpunk­t. Die Geschichte von der Mantelteil­ung und dem Bettler zeige, was es bedeutet, Christ zu sein. „Mensch sein, für andere; dass man anderen hilft, aber dass man selbst auch mal hilfsbedür­ftig sein darf“, sagte Heinz. Gemeinsam ist die Gruppe schließlic­h in Tours angekommen – obwohl der eine oder andere an seine Grenzen gestoßen aber dann doch weitergega­ngen ist. Anika Arend jedenfalls hat Gefallen gefunden am Pilgern. „Aber wenn ich nochmal gehe, dann erst, wenn ich meine Schuhe besser eingelaufe­n habe.“ Anika Arend hat zusammen mit Paul Doyran – mit 16 Jahren der Jüngste in der Gruppe – ihre Erfahrunge­n während der Pilgerreis­e auf dem Instagram Account Jugend im Bistum Trier(@jugendbist­umtrier) geteilt. Eindrücke davon gibt es im Internet unter www.instagram.com/jugendbist­umtrier/.

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