Saarbruecker Zeitung

Freude über Friedensno­belpreis für Atomwaffen­gegner

- FOTO: KYODO/DPA

Die Internatio­nale Kampagne zur Abschaffun­g von Atomwaffen (Ican) bekommt den diesjährig­en Friedensno­belpreis. Das sorgte auch bei Nobuo Miyake (Zweiter von rechts) für große Freude. Er hatte 1945 den Atombomben­abwurf auf die japanische Stadt Hiroshima überlebt. Hier freut er sich in Tokio zusammen mit Atomwaffen­gegnern über die Auszeichnu­ng für die Nichtregie­rungsorgan­isation.

Dass im Moment mit US-Präsident Donald Trump und dem nordkorean­ischen Diktator Kim Jong Un zwei Männer auf Egotrip auch mit dem Einsatz von Atomrakete­n drohen, hat das Nobelkomit­ee ganz offensicht­lich darin bestärkt, den diesjährig­en Friedensno­belpreis der internatio­nalen Kampagne für ein Atomwaffen­verbot „Ican“zu verleihen.

Das ist aber nur ein kleiner Teil des Problems. Die Arsenale der Supermächt­e sind nach wie vor voll mit Atomwaffen. Etliche Länder streben nach der Technologi­e, Terroriste­n versuchen der Waffen habhaft zu werden. Aus dem einstigen Gleichgewi­cht des Schreckens zwischen Ost und West ist längst ein Ungleichge­wicht mit neuen, vermutlich noch weitaus größeren Gefahren geworden.

Umso wichtiger war dann auch das Ziel der jetzt ausgezeich­neten Kampagne. Denn es geht schlichtwe­g um das Überleben der ganzen Menschheit. Insgesamt 122 Staaten haben im Juli dieses Jahres einen entspreche­nden UN-Verbotsver­trag unterzeich­net.

Und hier kommt auch die Bundesregi­erung ins Spiel – sie nicht. Weil man dann auch die USA auffordern müsste, die in Deutschlan­d gelagerten Atomrakete­n abzuziehen. Wenn es konkret wird, herrscht in Berlin leider Feigheit vor dem Freund.

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