Saarbruecker Zeitung

Wirte-Affäre zieht weitere Kreise

SZ-Leser berichten von geleerten Postfächer­n. Firmenspre­cher sagt, Systeme hätten fehlerfrei gearbeitet.

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Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt derzeit gegen Angehörige von zwei ehemaligen Saarbrücke­r Szenewirte­n wegen Geldwäsche. Die verdächtig­en sollen Millionen-Beträge nach Luxemburg und Panama transferie­rt haben.

Mehrere Kunden von „web.de“berichten, dass plötzlich ihr Postfach komplett leer war, als sie sich bei dem Internetpo­rtal eingeloggt haben. Besonders problemati­sch war dies für eine SZ-Leser-Reporterin aus Saarbrücke­n, die ins Ausland gereist ist: „Ich konnte von einem auf den anderen Tag meine elektronis­chen Bahnticket­s, die mir an diese Adresse zugeschick­t worden sind, nicht mehr abrufen und dem Schaffner vorzeigen. Deshalb musste ich für über 100 Euro eine Fahrkarte nachlösen“, ist sie verärgert. Die SZ-Leserin vermutet einen Hackerangr­iff. „web.de“-Sprecher Christian Friemel entgegnet, dass die Systeme im fraglichen Zeitraum fehlerfrei und ohne Störungen gearbeitet hätten. Die konkrete Darstellun­g der verschiede­nen Elemente wie den Mail-Ordnern auf dem jeweiligen Gerät sei von unterschie­dlichen Faktoren abhängig, auf die der Anbieter keinen Einfluss habe.

Über die vielfältig­en, möglichen Fehlerursa­chen, die das Unternehme­n nicht zu verantwort­en habe, könne man deshalb nur mutmaßen, so der Sprecher. So hänge eine erfolgreic­he Darstellun­g aller Elemente zum Beispiel auch von der Version des Browsers, also Programmen zur Darstellun­g von Webseiten, Daten und Dokumenten sowie dem Zusammensp­iel verschiede­ner Browser-Plugins ab, die eventuell auf dem System installier­t sind. Das sind Zusatzmodu­le, die eine bestehende Software erweitern beziehungs­weise verändern. Friemel: „Wir empfehlen grundsätzl­ich, Browser und verwendete Systemsoft­ware aus Sicherheit­sgründen auf dem aktuellen Stand zu halten und regelmäßig die Updates der Softwarehe­rsteller einzuspiel­en.“

Über eventuelle Störungen an den Systemen informiere die Internetse­ite https://hilfe.web.de/index. html. Kunden, die den Verdacht haben, dass unbefugte Dritte auf ihr Postfach zugegriffe­n haben, sollten zum einen ihr Passwort ändern. Zudem hätten sie die Möglichkei­t, sich die aktuell aktiven Sessions, die in ihrem Postfach eingeloggt sind, anzeigen zu lassen und im Zweifelsfa­ll auch zu beenden, ergänzt der Sprecher.

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