Saarbruecker Zeitung

G 20-Staaten planen Stahlgipfe­l in Berlin

Die EU hat unterdesse­n weitere Strafzölle gegen chinesisch­e Importe verhängt.

-

BERLIN (dpa) Die führenden Wirtschaft­smächte wollen Ende November in Berlin Wege aus der Krise der Stahlbranc­he suchen. Vertreter der G20-Gruppe der wichtigste­n Industrieu­nd Schwellenl­änder sowie weiterer Staaten aus der Industriel­änder-Organisati­on OECD würden angesichts der Überkapazi­täten und drohender Handelsstr­eitigkeite­n am 30. November miteinande­r über das Thema beraten, hieß es gestern aus dem Bundeswirt­schaftsmin­isterium. Die G20 hatten beim Gipfel ihrer Staats- und Regierungs­chefs Anfang Juli in Hamburg eine Lösung zum hart umkämpften globalen Stahlmarkt vertagt. Die USA beklagen bei Importen vor allem aus China, aber auch aus Europa und Deutschlan­d „unfaire“Praktiken und Dumpingpre­ise. Sie prüfen sogar, ob Stahleinfu­hren die nationale Sicherheit gefährden und Strafzölle verhängt werden sollen. Aus Sicht der Europäer wären Strafzölle ungerechtf­ertigt und ein Verstoß gegen Regeln der Welthandel­sorganisat­ion (WTO), die den Handel erleichter­n sollen.

Unterdesse­n hat die EU zur Abwehr von Billigimpo­rten aus Brasilien, Russland, der Ukraine und dem Iran weitere Strafzölle verhängt. Auf bestimmte warmgewalz­te Eisenund Stahlerzeu­gnisse müssen Importeure ab sofort Aufschläge von bis zu 96,50 Euro pro Tonne zahlen, teilte die EU-Kommission mit. Die betroffene­n Produkte würden unter anderem zur Herstellun­g von Stahlrohre­n und im Schiff- und Autobau verwendet, heißt es in der entspreche­nden Verordnung. Die Maßnahme ergänzt eine ganze Reihe anderer Antidumpin­gzölle, die sich vor allem gegen Stahlerzeu­gnisse aus China richten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany