Saarbruecker Zeitung

Ausbildung der Mediziner soll reformiert werden

- Produktion dieser Seite: Nina Drokur, Dietmar Klosterman­n

SAARBRÜCKE­N (kir) Das Saarland dringt auf eine rasche Reform der Mediziner-Ausbildung. „Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren und müssen sehr zügig im Bund die Reform der Mediziner-Ausbildung ganz oben auf die Agenda der Gesundheit­spolitik nehmen“, teilte Gesundheit­sstaatssek­retär Stephan Kolling (CDU) mit. Die Lage in den Kliniken, vor allem in kleineren Krankenhäu­sern, sei ernst: „Wir brauchen mehr und vor allem stärker an der Praxis orientiert­e Ärzte.“Lange Wartezeite­n, eine oftmals fragwürdig­e Auswahl der Studierend­en, praxisfern­es Studium mit zu wenig Patientenk­ontakt und schlechte Deutschken­ntnisse müssten der Vergangenh­eit angehören.

Die Studienpla­tzvergabe im Fach Medizin steht derzeit vor dem Bundesverf­assungsger­icht auf dem Prüfstand. Ein Urteil wird in einigen Wochen erwartet. Das Saarland bietet rund 280 Medizin-Studienplä­tze an, will diese Zahl aus Spargründe­n aber nicht erhöhen (die SZ berichtete).

Für Kolling wird die Mediziner-Ausbildung einer der wichtigen Punkte in den Koalitions­verhandlun­gen. Er sprach sich für das neue Berufsbild des akademisch ausgebilde­ten „Physician assistant“zur Entlastung der Ärzte aus. „Ärzte müssen sich wieder mehr auf Therapie und Diagnostik konzentrie­ren können, Zeit für Dokumentat­ion und Berichtswe­sen müssen künftig delegiert werden“, so Kolling. Er kündigte an, dass das Saarland die Deutsch-Kenntnisse ausländisc­her Ärzte strenger überprüfen werde.

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