Kaspersky soll Rolle bei Angriffen russischer Hacker gespielt haben
WASHINGTON (dpa) Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky gerät in den USA zunehmend unter Druck. US-Medien berichten, dass die Software eine Rolle beim Diebstahl von Angriffswerkzeugen des US-Geheimdienstes NSA durch mutmaßlich russische Hacker gespielt habe. Nach Erkenntnissen amerikanischer Ermittler wurden die Informationen 2015 bei einem externen Mitarbeiter des US-Abhördienstes entwendet, der sie heimlich auf seinen privaten PC übertragen hatte, wie das Wall Street Journal berichtet.
Geheimdienste wie die NSA setzen zum Teil auf Schadsoftware, um in fremde Computer einzudringen. Dem Bericht zufolge könnte die Kaspersky-Software die Viren auf dem PC des externen Mitarbeiters entdeckt haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler griffen Hacker, die im russischen Auftrag agierten, mit diesem Wissen gezielt den Computer an und entwendeten große Mengen an Daten. Der Bericht lässt offen, wie die Hacker von der Existenz der NSA-Dateien auf dem Rechner erfahren haben könnten. Kaspersky war 2015 selbst ins Visier von Hackern geraten.
Das Unternehmen erklärt, man bekämpfe Schadsoftware unabhängig von ihrer Herkunft und habe nie „unangemessene“Verbindungen zu irgendeiner Regierung gehabt oder ihr bei der Cyberspionage geholfen. Das Unternehmen sieht sich als Opfer im geopolitischen Streit zwischen Russland und den USA. Im September wurde in Amerika bereits der Einsatz von Kaspersky-Software durch Behörden verboten.
Im Frühjahr hatte eine HackerGruppe mit dem Namen „Shadow Brokers“bis dahin geheime Angriffswerkzeuge der NSA veröffentlicht. Es blieb unklar, ob das die Daten waren, um die es im Bericht des Wall Street Journal geht.
Es wäre der dritte bekanntgewordene Fall, in dem NSA-Geheimnisse von einem externen Mitarbeiter entwendet wurden. 2013 stahl Edward Snowden, der bei der Firma Booz Allen Hamilton für die NSA arbeitete, Massen an Dokumenten und übergab sie Journalisten. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer externer Mitarbeiter festgenommen, der geheime Informationen auf seinem Privatcomputer gespeichert hatte.
Streaming-Anbieter Netflix erhöht die Preise für Abos
LOS GATOS (dpa) Der Internet-Videodienst Netflix erhöht seine Preise. Das Unternehmen bestätigte, dass US-Kunden künftig etwa zehn Prozent mehr für das gängigste Abo-Modell zahlen müssen.
Auch in Deutschland sollen die Preise steigen. Wie Netflix dem Branchenportal „Caschys Blog“bestätigte, werden für das StandardAbo künftig monatlich 10,99 Euro fällig – ein Euro mehr als bisher.
Der Basis-Tarif, der nur einen einzigen Stream, zudem mit geringerer Bildqualität liefert, soll weiterhin 7,99 Euro kosten.