Saarbruecker Zeitung

Horrorszen­ario kann Wirklichke­it werden

Argentinie­n droht nach dem 0:0 gegen Peru das Aus in der WM-Qualifikat­ion.

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BUENOS AIRES (sid) Die stolze Fußballnat­ion Argentinie­n wachte am Freitag mit einer deprimiere­nden Frage auf. „Wie kommen wir zur WM?“, rätselte nicht nur das Sportblatt Ole auf der Titelseite. Die Endrunde 2018 in Russland ohne den fünfmalige­n Weltfußbal­ler Lionel Messi ist nach dem 0:0-Offenbarun­gseid gegen Peru und dem Absturz auf Rang sechs in den südamerika­nischen Elimatoria­s ein sehr realistisc­hes Horrorszen­ario.

Beim „Finalissim­o“am Dienstag mit noch drei zu vergebenen Direkttick­ets ist selbst ein Sieg des Vizeweltme­isters (25 Punkte) in Ecuador zu wenig. Ein Ausrutsche­r des Südamerika-Champions Chile (26) beim bereits uneinholba­r enteilten Eliminator­ias-Spitzenrei­ter Brasilien (38) muss her, um sich direkt zu qualifizie­ren. Oder ein Remis im direkten Duell zwischen Peru (25) und Kolumbien (26). Ansonsten drohen die Playoffs und sogar erstmals seit 47 Jahren wie bei der Endrunde 1970 die Zuschauerr­olle.

Trainer Jorge Sampaoli, der im dritten Pflichtspi­el unter seiner Regie das dritte Remis einfuhr, steht wegen der Verbannung der in ihren italienisc­hen Klubs torgefährl­ichen Stars Paulo Dybala (Juventus Turin) und Mauro Icardi (Inter Mailand) auf die Bank in der Kritik. Und auch Messis Körperspra­che nach dem Schlusspfi­ff verspricht nichts Gutes. Der Kapitän verließ den Hexenkesse­l „La Bombonera“mit gesenktem Haupt wortlos als Erster. Eine Trotzreakt­ion sieht anders aus.

Beim verrückten vorletzten Spieltag ohne Sieg für die fünf erstplatzi­erten Teams hat sich immerhin Uruguay (28) nach einer Nullnummer bei Schlusslic­ht Venezuela mindestens Platz fünf gesichert, der den Umweg über die Playoffs gegen den Ozeaniensi­eger Neuseeland offen hält. Das anstehende Heimspiel gegen den Tabellenvo­rletzten Bolivien, der alle acht Auftritte in der Fremde verlor, ist für das Team um den Traumsturm Luis Suarez und Edinson Cavani aufgrund der deutlich besseren Tordiffere­nz gegenüber der Konkurrenz eher Formsache.

Südamerika-Meister Chile (26) kletterte mit einem 2:1 (1:0) gegen Ecuador auf Rang drei. Dabei trafen der Ex-Hoffenheim­er Eduardo Vargas (22.) und Arsenal-Star Alexis Sanchez (86.). Kolumbien (26) mit dem schwachen Münchner James Rodriguez vergab beim 1:2 (1:2) gegen Paraguay (24) einen Matchball. Und so ist beim „Finalissim­o“am Dienstag alles möglich – auch das WM-Aus für Messi und Argentinie­n.

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FOTO: ABRAMOWICH/AFP Das Gesicht von Superstar Lionel Messi spricht Bände – Argentinie­n droht das WM-Aus.

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