Ein Dreier für die gute Laune
Das Spitzenspiel des 13. Spieltages in der Fußball-Regionalliga Südwest heißt Waldhof Mannheim gegen den 1. FC Saarbrücken.
Eigentlich gibt es wenig Grund beim 1. FC Saarbrücken, missmutig gelaunt zu sein. Aktuell Tabellenplatz zwei in der Regionalliga Südwest, den besten Sturm der Liga, die beste Abwehr, ergo auch das beste Torverhältnis. Das kann sich sehen lassen. Und doch scheint es ein wenig zu rumoren. Zwei Unentschieden gegen Astoria Walldorf und bei der TuS Koblenz folgte ein verdienter, aber auch durchaus mühsamer 2:1-Erfolg gegen Aufsteiger Eintracht Stadtallendorf. „Das muss auch mal der letzte hier kapieren, dass das keine Laufkundschaft ist“, sprach FCS-Trainer Dirk Lottner nach dem Spiel in die Fernsehkameras – das darf als ein deutlicher Hinweis auf die jüngste Kritik von FCS-Sportdirektor Marcus Mann gewertet werden, der nach dem Koblenz-Spiel in deutlichen Worten moniert hatte, dass ihm „die Gier“fehle, die man „jeden Tag im Training vorleben“müsse.
Fehlende Gier könnte beim schweren Auswärtsspiel an diesem Sonntag um 14 Uhr beim SV Waldhof Mannheim sportlich tödlich sein. Der Vorjahres-Vizemeister hatte wie Meister SV Elversberg Schwierigkeiten, nach der verlorenen Relegation in die neue Runde zu finden, ist aber mittlerweile mit fünf Siegen in Folge so etwas wie die Mannschaft der Stunde – und als Dritter auch ärgster Verfolger des FCS. „Mannheim ist gut in der Spur“, sagte Lottner auf der Pressekonferenz zum Spiel, „aber wenn man unsere letzten sieben Spiele sieht, haben wir davon auch fünf gewonnen. Wir sind also auch gut dabei.“
Dass seinen Kickern in den letzten drei Spielen etwas die Leichtigkeit abhanden gekommen ist, mit der sie zu Beginn der Runde ihre Gegner teilweise überrannten, ficht Lottner nicht an. „Wir müssen unsere Spielweise ein wenig anpassen“, verweist Lottner auf die Tatsache, dass Teams wie Stadtallendorf mittlerweile deutlich defensiver gegen den FCS antreten, um nicht ins offene Messer zu laufen. Da könnte der Waldhof gerade zur rechten Zeit kommen. „Mannheim steht vielleicht nicht ganz so tief wie andere“, sagt Lottner, „sie sind extrem gut organisiert, überlassen dem Gegner gerne mal den Spielaufbau und versuchen dann, über Zweikämpfe ins Umschaltspiel zu kommen.“Bedeutet für den FCS: hellwach sein, robust in die Duelle Mann gegen Mann gehen – und sich auch nicht von der zu erwartenden großen Kulisse beeindrucken zu lassen.
Die Waldhöfer setzen stark auf die Unterstützung ihrer Anhänger. „Die Fans sind unsere große Stärke, unser zwölfter Mann“, sagt Mannheims Kapitän Hassan Amin, der von 2014 bis 2016 für den FCS spielte. Doch auch die Blau-Schwarzen sind am Sonntag gut vertreten. „1500 Karten
sind verkauft“, sagt FCS-Sportdirektor Marcus Mann, „die Tageskassen vor Ort werden entgegen anderslautender Meldungen auch offen haben.“Ein Entlastungszug der Deutschen Bahn fährt am Sonntag um 10 Uhr in Saarbrücken ab. Es ist also angerichtet für ein „sehr, sehr, sehr interessantes Spiel“(Lottner), in dem für FCS-Kapitän Manuel Zeitz nur eines zählt: „Unser Ziel sind ganz klar drei Punkte.“Das dürfte dann auch die Laune heben.