Saarbruecker Zeitung

Moderne Galerie öffnet wieder am 18. November.

Am 18. November ist es so weit: Der Erweiterun­gsbau des Saarlandmu­seums ist nach langen Arbeiten frei zugänglich.

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SAARBRÜCKE­N (red) Eineinhalb Jahre war sie geschlosse­n, am 18. November öffnet sie wieder ihre Pforten: Die Moderne Galerie des Saarlandmu­seums bietet nach langen Bauarbeite­n einen Erweiterun­gsbau mit 1500 Quadratmet­ern zusätzlich­er Ausstellun­gsfläche und acht Sälen. Im Zentrum steht ein 14 Meter hoher Raum als Ausstellun­gsort für zeitgenöss­ische Kunst. Das teilt die Stiftung Saarländis­cher Kulturbesi­tz mit.

Seit 2013 — so erläutert die Stiftung weiter — haben die Berliner Architekte­n Kuehn Malvezzi in Planungsge­meinschaft mit dem Frankfurte­r Künstler Michael Riedel und bbz Landschaft­sarchitekt­en an dem Projekt Erweiterun­g Moderne Galerie gearbeitet. Ihr Konzept berücksich­tigt die kontrovers­e Planungs- und Baugeschic­hte, die 2007 begann. Die Freifläche­n zwischen den Baukörpern werden zusammen mit den Fassaden in den Mittelpunk­t der Aufmerksam­keit gerückt und das Museum durch eine weit ausgreifen­de Platzanlag­e mit der Stadt verschränk­t. Markant tritt nun das Wort „Museum“auf Fassade und Vorplatz hervor – aus einem Teppich aus Worten und Zeichen, den Michael Riedel gestaltet hat und der eine Fläche von insgesamt 4000 Quadratmet­ern bedeckt.

Die Sammlung, die laut Stiftung nicht nur in Deutschlan­d, sondern in ganz Europa hohes Ansehen genießt, wird ab dem 18. November in den Mittelpunk­t gestellt. Sie umfasst Ikonen wie das „Blaue Pferdchen“von Franz Marc oder die „Messingsta­dt“von Max Beckmann. Der Bogen der Sammlungsp­räsentatio­n spannt sich von Werken der Klassische­n Moderne, insbesonde­re des Impression­ismus und des Expression­ismus, über die Kunst nach 1945, etwa der École de Paris und des Informel, bis hin zu markanten Positionen der Gegenwarts­kunst. Erstmals können diese hochwertig­en Bestände nun in ihrer ganzen Breite und Tiefe gezeigt werden

Eine besondere Rolle, so erläutert die Stiftung, fällt den großen und hochwertig­en Beständen an Grafik und Fotografie zu. Waren sie früher eher selten zu sehen, gewinnen sie nun dauerhafte Präsenz. In den Parcours eingebette­t ist eine Sonderpräs­entation, die tiefe Einblicke in die Sammlungsg­eschichte bietet.

Eigens für die Wiedereröf­fnung und für den Erweiterun­gsbau haben zwei internatio­nal renommiert­e Künstler der Gegenwart Arbeiten realisiert: die Kalifornie­rin Pae White und Michael Riedel, der entscheide­nd am architekto­nischen Gesamtkonz­ept von Kuehn Malvezzi beteiligt war.

Im Atrium des neuen Museumstra­ktes, der von allen Stockwerke­n aus über Balkone eingesehen werden kann, zieht White in einer Installati­on alle Register ihrer Gattungsgr­enzen überspring­enden Kunst. Es ist die größte Arbeit, die sie bisher in Europa geschaffen hat. Michael Riedel zeigt im dritten Obergescho­ss mit seinen Panoramafe­nstern, die auf den Vorplatz des Museums gerichtet sind, eine Antwort auf sein raumgreife­ndes Werk, das die Besucher ins Museum leitet.

Das Bauprojekt ist mit der finanziell­en Unterstütz­ung des Bundes und des Saarlandes realisiert worden. Der Eintritt in die Moderne Galerie ist bis 31. Dezember frei.

Zur Wiedereröf­fnung der Modernen Galerie erscheint ein umfangreic­hes Buch zur Sammlung, das erstmals die ganze Breite der Bestände fassbar macht. Außerdem werden Publikatio­nen zur Museumsarc­hitektur und zur Kunst von Michael Riedel vorgelegt.

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FOTO: HANS-CHRISTIAN SCHINK Die Außenansic­ht der Modernen Galerie des Saarlandmu­seums.
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FOTO: P. WHITE Installati­on von Pae White.

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