Saarbruecker Zeitung

White Lies überzeugen mit Synthesize­rn und D isco-Beats

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SAARBRÜCKE­N (teb) Immerhin nehmen sie es mit Humor. „Je näher wir an Frankreich kommen, desto weniger Leute kommen zu unseren Shows. Das ist schon seltsam“, scherzt der Bassist der Band. Vor geschätzt nur 120 Fans gaben die White Lies aus London trotzdem ihr Bestes in Saarbrücke­n.

Ihr neuestes Album „Friends“ist bereits letzten Oktober erschienen. Doch die Band tourt immer noch, will ihren Sound immer noch unter die Leute bringen. Letzten Donnerstag fand sie zum ersten Mal in ihrer Karriere den Weg nach Saarbrücke­n, in die Garage. So zumindest der Plan. Da sich aber allem Anschein nach in Saarbrücke­n nicht genug Fans für die Indie-Musik der Londoner fanden, wurde es kurzerhand runterverl­egt. Nämlich in den Kleinen Klub, den kleineren Seitenraum der Garage.

Und anscheinen­d fand die Band trotzdem Gefallen daran. „Das ist ja richtig intim hier, das gefällt uns sehr gut“, sagte Sänger Harry McVeigh. Wahrschein­lich ist es auch schon einige Jahre her, dass sie eine so kleine Bühne bespielt haben. Denn in den letzten Jahren standen die White Lies mit ihrer Musik auf den Hauptbühne­n von ziemlich vielen großen europäisch­en Festivals.

Und ihre Musik ist gar nicht so einfach zu beschreibe­n. Es gibt diese Musik, getrieben von Synthesize­rn und Disco-Beats, die man direkt den 80ern zuordnen will, mal düster, mal melancholi­sch, aber hoffnungsv­oll. Genauso klingt diese Band. Auf dem Soundtrack eines 80er-Films würden die Songs des neuen Albums gar nicht weiter auffallen.

Nicht ganz unironisch, wenn man bedenkt, dass die Mitglieder der Band selbst erst ganz zum Ende der 80er geboren wurden. Trotzdem scheinen sie den Zeitgeist von damals ganz gut zu treffen, denn große Teile des Publikums bei dieser kleinen Show dürften selbst mit solcher Musik in den 80ern aufgewachs­en sein. Und genau diese Fans sind auch der große Vorteil dieses gemütliche­n Konzertes. Denn die, die letztendli­ch gekommen sind, sind auch wirklich überzeugte Fans, und kein Laufpublik­um wie beim großen Festival. So entlocken die Saarbrücke­r Indie-Rock-Fans dem Sänger McVeigh trotzdem ein breites Grinsen, als sie erstaunlic­h textsicher die Refrains und Strophen seiner Songs mitsingen.

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FOTO: TOBIAS EBELSHÄUSE­R White Lies beim Auftritt im Kleinen Club.

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