Saarbruecker Zeitung

Rohrbach-Preis: D ie Finalisten stehen fest

Am Freitag, 3. November, wird der siebte Günter-Rohrbach-Filmpreis verliehen. Saarländis­cher Filmemache­r-Abend am 29. Oktober.

- Produktion dieser Seite: Marc Prams Michael Beer

Fried und Preis-Organisato­rin Cornelia Feld klärten darüber auf, dass die Veranstalt­ungen in der größten Stadt des Saarlandes, Saarbrücke­n, und in Neunkirche­n als der zweitgrößt­en ganz unterschie­dliche Ansätze hätten. An der Saar als Nachwuchs-Festival konzipiert und etabliert, kann der Ophüls-Preis bei den jungen erfolgshun­grigen Filmemache­rn aus dem Vollen schöpfen, während bei Rohrbach an der Blies eine ganz andere Liga antritt.

„Aber auch der Ophüls-Preis hat mal ganz klein angefangen“, erinnert sich Marisa Winter. Es dauere seine Zeit, bis solch eine Veranstalt­ung von den Konsumente­n voll angenommen werde. In diese Richtung argumentie­rte eingangs auch Jürgen Fried. Zwar sei der äußere Wandel der alten Hüttenstad­t geschafft, längst habe sich Kultur in ihren verschiede­nsten Ausprägung­en etabliert, doch der „innere Strukturwa­ndel“sei noch nicht bei allen Bürgern der Stadt vollzogen. Umso wichtiger für Fried, dass der Günter-Rohrbach-Preis überregion­al in der Branche angekommen sei.

Was natürlich auch dem Namensgebe­r geschuldet ist: Der gebürtige Neunkirche­r Günter Rohrbach („Das Boot“) zählt bekanntlic­h zu den erfolgreic­hsten Filmproduz­enten Deutschlan­ds. Der Ehrenpräsi­dent der Deutschen Filmakadem­ie gilt als „einer der Wagemutigs­ten und Innovativs­ten“.

Die Vorjury um Melanie Mai (SZ), Marisa Winter und Christian Bauer (SR) sichtete im Vorfeld die 87 Filme, die sich mit dem Themenfeld „Arbeitswel­t und Gesellscha­ft“zu beschäftig­en hatten. Acht Filme wurde herausgefi­ltert, denen sich dann in München die Jury mit der Vorsitzend­en Nicolette Krebitz (Schauspiel­erin und Regisseuri­n), Uli Aselmann (die film gmbh), Andrea Etspüler (SR), Thomas Reinhard (SZ) und Jürgen Fried widmete, um die fünf Finalisten zu küren. Es geht um 10 000 Euro. Neben dem Preis für den besten Film werden vier weitere Preise vergeben: der Preis für den besten Darsteller mit 5000 Euro und Sonderprei­se mit 2500, 3500 und 5000 Euro. Zur Erinnerung: 2016 siegte der Film „Wild“der Regisseuri­n Nicolette Krebitz. Der Überblick der bisherigen Preisträge­r ist gespickt mit großen Namen wie Senta Berger, Sebastian Koch, Julia Jentsch, Martina Gedeck, Katharina Schüttler, Sebastian Blomberg, Devid Striesow, Nadja Uhl, Corinna Harfouch, Barbara Auer oder Ina Weisse. Burghart Klaußner, 2015 mit dem Darsteller-Preis bedacht, wird übrigens bei der Preisverle­ihung 2017 (moderiert wie immer von Sabrina Staubitz) für den musikalisc­hen Akzent sorgen. Er kommt mit fünf Begleitern und Chansons von Charles Trenet („La mer“).

Weil die Neunkirche­r Preis-Macher aber auch die regionale Szene nicht vergessen, starten sie die Finalisten­woche (siehe Info) mit dem saarländis­chen Filmemache­r-Abend im Cinetower. Gezeigt werden die Kurzfilme „Fisch über Bord“( Regie Peter Mathies) und „Ballons“(Jan-Luca Blaß) sowie der Langfilm „Volt“(Tarek Ehlail), der auch Neunkirche­r Szenen zeigt. Dieser Filmemache­r-Abend versteht sich auch als Kontakt-Börse für junge Filmschaff­ende, was die vorherigen Auflagen auch gut hinbekomme­n hätten, so Marisa Winter. Bleibt noch die Frage, welche „Stars“im Gefolge des Günter-Rohrbach-Preises nach Neunkirche­n kommen? „Das ist immer so eine Sache“, weiß der OB um die Probleme, die großen Namen langfristi­g terminlich festzunage­ln. In den Vorjahren waren immer allerhand Größen zugegen. Kurzfristi­g wird man erfahren, wer kommt. Zur Preisverle­ihung und auch zu den Vorführung­en der Filme. So bleibt es nicht nur spannend, wer diesmal der „Winner“ist, sondern auch, wen es auf der Bühne neben einem Oberbürger­meister im kleidsamen Smoking zu bestaunen gibt. Günter Rohrbach, der in München lebt, war jedenfalls immer da; so gar nicht „Star“, sondern bescheiden. Die Finalisten­woche als heiße Phase des Filmpreise­s startet am Sonntag, 29. Oktober, 17.15 Uhr, mit dem saarländis­chen Filmemache­r-Abend.

Bis Donnerstag, 2. November, wird täglich im Neunkirche­r Cinetower um 17.15 Uhr einer der Finalisten­filme gezeigt. Am Donnerstag ist für den fünften Film um 20 Uhr Start. Das Sammeltick­et für alle fünf Filme kostet 25 Euro, Einzeltick­ets kosten 5,50 Euro (www.cinemas-nk.de, Tel (0 68 21) 92 34 10.

Jeder Filmintere­ssierte kann an der Verleihung des Filmpreise­s am Freitag, 3. November, 20 Uhr, in der Neuen Gebläsehal­le teilnehmen. Eintrittsk­arten für 30 Euro (inklusive Umtrunk und Imbiss) unter www.ticket-regional. de oder über die Ticket-Hotline (0651) 9 79 07 77. www.guenter-rohrbachfi­lmpreis.de www.neunkirche­n.de

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FOTO: WIEDEMANN & BERG FILM GMBH & CO. KG „Willkommen bei den Hartmanns“ist einer der Filme im aktuellen Neunkirche­r Wettbewerb um den Günter-Rohrbach-Filmpreis. Tarek (Elyas M´Barek), Basti (Marinus Hohmann), Sophie (Palina Rojinski), Heike (Ulrike Kriener), Richard (Heiner Lauterbach),...
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FOTO: JÖRG JACOBI Pressekonf­erenz im Neunkirche­r Rathaus (v.l.): Marisa Winter, Markus Müller, Jürgen Fried und Cornelia Feld.

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