Saarbruecker Zeitung

Mehrjährig­e Haft für Betrug mit Luxusautos

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SAARBRÜCKE­N (dpa/red) Er bot per Internet teure Autos an, kassierte dafür vorab insgesamt über eine halbe Million Euro und lieferte dann – nichts. Für diese Masche ist ein 37-jähriger Mann am gestrigen Donnerstag vom Landgerich­t Saarbrücke­n nach Angaben einer Sprecherin zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter sprachen den geständige­n Angeklagte­n des Betrugs in 25 Fällen und der Urkundenfä­lschung in 21 Fällen schuldig. Die Staatsanwa­ltschaft hatte fünf Jahre Haft wegen Betrugs gefordert, die Verteidigu­ng hatte zwei Jahre Gefängnis weniger anvisiert. Im Laufe des Verfahrens hatte sich die ursprüngli­ch mit rund 500 000 Euro angegebene Schadenssu­mme verdreifac­ht. Nach Darstellun­g der Staatsanwa­ltschaft hatte der Angeklagte im Internet auf einschlägi­gen Plattforme­n Luxusautos angeboten. Wer eines haben wollte, musste vorab bezahlen. 541 084,90 Euro gingen auf diese Weise zwischen Oktober 2016 und dem Januar dieses Jahres auf verschiede­nen Konten ein. Den weitaus größten Teil – nämlich 525 275 Euro – hob der Mann wieder ab. Das Problem dabei war: Er besaß überhaupt gar keine Autos, die er hätte verkaufen können. Ihm ging es nach den Worten der Staatsanwa­ltschaft allein darum, mit dem überwiesen­en Geld unterzutau­chen.

Der Angeklagte soll die hochwertig­en Autos über Internetpl­attformen inseriert und Vorkasse von rund 30 Kunden erhalten haben; sie zahlten jeweils bis zu 65 000 Euro. Für seine Geschäfte hatte der Mann unter anderem eine Import-Export GmbH mit Sitz in der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n gegründet und dafür einen gefälschte­n tschechisc­hen Reisepass vorgelegt. Mit gefälschte­n Pässen eröffnete er zudem Bankkonten im Saarland sowie in Mannheim, Ludwigshaf­en, Pforzheim und Stuttgart. Der 37-Jährige war im Mai dieses Jahres festgenomm­en worden und sitzt seitdem in Untersuchu­ngshaft.

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