Schmerzhafter Abschied vom Tattoo
Ungeliebte Tätowierungen könne n we g g e lase rt we rde n. Von Erfolg ist die teure undunangenehme Proze dur alle rding s nicht imme r g e krönt. Ob sie g e ling t, häng t zum Be ispie l davon ab, we lche Farbe verwendetwurde.
STUTTGART/KARLSRUHE (dpa) Eigentlich sollte das Kunstwerk für immer und ewig die Haut schmücken. Eigentlich. Doch der eigene Geschmack verändert sich. Und manchmal ist der Partner, dessen Name den eigenen Oberarm ziert, längst passé. Die Tätowierungen müssen also wieder weg. Möglich ist das – aber alles andere als einfach. Und die Behandlung birgt erhebliche gesundheitliche Risiken.
Früher wurden Tattoos abgeschliffen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Heute wird diese Methode nur noch selten angewendet. Denn dabei entsteht eine Wunde, die sich leicht entzünden und später zu Narben führen kann. Gleiches droht bei dem Verfahren, sich Milchsäure unter die Haut spritzen zu lassen – mit dem Ziel, Farbpigmente abzustoßen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät von dieser Methode ab.
Auch das Ausschneiden von Hautgewebe durch einen Chirurgen birgt das Risiko einer Infektion mit Narbenbildung. „Diese Methode eignet sich nicht für große Tattoos und empfindliche Stellen mit sehr dünnem Gewebe an Armen und Beinen, das nur langsam heilt“, sagt Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale BadenWürttemberg in Stuttgart.
Das gängigste Verfahren zur Tattoo-Entfernung ist eine Laser-Behandlung. Aber auch diese Methode ist alles andere als gefahrlos.
Bronzepuder sorgt für Sommerbräune auch im Herbst
BERLIN (dpa) Bronzeschimmernder Puder kann im Herbst noch ein bisschen Sommerbräune vortäuschen. „Die Nuance wird passend zum kalten oder warmen Unterton der Haut gewählt“, erklärt Peter Schmidinger, Make-up-Experte für den VKE-Kosmetikverband in Berlin. „Aufgetragen wird der Bronzer wie Rouge“, erklärt Schmidinger. „Am Ohrknorpel ansetzen und dann Richtung Nasenspitze bis zur Mitte der Pupille auftragen.“Außerdem sollte man etwas von dem Puder an den Haaransatz auf Stirn und Schläfe geben.
Auch auf dem Dekolleté wirke sommerlicher Bronzepuder verführerisch. „Bei der Entfernung eines vielfarbigen Tattoos kommen mehrere Lasertypen kombiniert zum Einsatz“, erläutert der Facharzt für Dermatologie Professor Christian Raulin von der Karlsruher Laserklinik.
Die Laser werden aus kurzer Entfernung auf die Tätowierung gerichtet und geben einen kaum sichtbaren, aber sehr intensiven Lichtblitz ab. Dieser Lichtblitz dringt in die Haut ein und zertrümmert die Pigmente in unzählige Bruchstücke. Dabei verlieren die Pigmente oft ihre Farbe. Ein Teil der Bruchstücke gelangt ins Lymphsystem und wird über Niere und Darm ausgeschieden. Das Problem: Ein anderer Teil bleibt im Körper. Wissenschaftler des BfR haben herausgefunden, dass diese Bruchstück Professort Christian Raulin Facharzt für Dermatologie an
der Karlsruher Laserklinik
giftig oder krebserregend sein können. Sie entdeckten, dass bei der Laser-Behandlung von PigmentBlau krebserregende Spaltprodukte wie Benzol und Benzonitril sowie das Zellgift Blausäure entstehen können.
Werden großflächige Tätowierungen einer Laserbehandlung unterzogen, dann besteht die Gefahr, dass Konzentrationen entstehen, die zu Zellschäden in der Haut führen. „Auf solche Risiken muss bei der Beratung vor dem Eingriff ausführlich hingewiesen werden“, sagt Manthey. Die Behandlung sollte bei auf Laserbehandlungen spezialisierten und erfahrenen Hautärzten oder bei Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie erfolgen, nicht bei medizinischen Laien. Zumindest theoretisch könnten sich in den Tattoos bösartige Hautveränderungen wie Melanome befinden. Solche Veränderungen kann nur ein Facharzt diagnostizieren. Soll das Tattoo mittels einer Laserbehandlung entfernt werden, sollte der Arzt für lasermedizinische Behandlungen qualifiziert sein. Das können zum Beispiel Absolventen des internationalen Weiterbildungsstudiengangs DALM (Diploma in Aesthetic Laser Medicine) sein.
Solche Experten versprechen niemals, dass eine vielfarbige und großflächige Tätowierung hundertprozentig weggelasert werden kann. Ein in Schwarz oder Rot gehaltenes Tattoo-Teil lässt sich laut Raulin in der Regel gut entfernen, machbar sind auch die Farbtöne Blau und Grün.
Anders sieht es bei Gelb, Braun und Violett aus: „Diese Farben wird man in aller Regel nicht wieder los.“Grundsätzlich klappt das Weglasern von Tätowierungen bei hellhäutigen Menschen oft besser als bei dunkleren Hauttypen. „Bei dunkleren Hauttypen besteht die Gefahr, dass sich nach der Behandlung an der Stelle des Tattoos helle Flecken bilden, die sich vom übrigen Hautbild deutlich abheben“, warnt Christian Raulin.
Die Prozedur ist auch nicht schmerzfrei. Vor einer Behandlung kann der Arzt eine Betäubungscreme auftragen. „Nach dem Lasern können sich an der betreffenden Hautpartie Narben zeigen“, erklärt Raulin. Diese Hautschäden sind nicht unbedingt eine Folge des Laserns. Sie können durch die Nadeln beim Tätowieren entstanden und durch die Farbe quasi übertüncht worden sein. Erst nach der Zerstörung der Farbpigmente via Laser werden sie dann sichtbar.
Beim Lasern rötet sich die Haut zunächst, beruhigt sich aber wieder. In Ausnahmefällen bildet sich Schorf. „In einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren stehen ungefähr 15 Behandlungen oder sogar mehr an“, sagt Raulin. Zwischen den einzelnen Sitzungen ist ein zeitlicher Abstand nötig, damit die Haut sich ausreichend regenerieren kann. Ruckzuck wird man ein ungeliebtes Tattoo nicht wieder los.
Pro Sitzung fallen je nach Größe des Tattoos zwischen 80 und 500 Euro an. Die Patienten bezahlen das selbst, nur in Ausnahmefällen kommt die Krankenkasse dafür auf. Wem die Kosten oder Risiken der Entfernung zu hoch sind, dem bleiben zwei Möglichkeiten: mit der Tätowierung weiterleben oder sie durch eine neue ersetzen.
„Nach dem Lasern
können sich Narben zeigen.“