Zwischen Schule und Babybauch
„Ellas Baby“schildert das Dilemma eines Mädchens, das beim ersten Mal nicht aufgepasst hat.
SAARBRÜCKEN (ry) Ella (Tijan Marei) ist 16 – und schwanger. Von dem Vater des Kindes, den sie beim Schüleraustausch in Frankreich kennengelernt hat, weiß sie nur, dass er Pierre heißt, und selbst das könnte sie nicht beschwören. Eigentlich wollte Ella das erste Mal nur hinter sich bringen. Das ist ihr gelungen, leider mit gravierenden Folgen. Für ihren Vater Roman (Benno Fürmann) zunächst ein Schock. Doch zum Glück fasst er sich erstaunlich schnell und unterstützt Ella.
Auch seine neue Freundin Ariane (Katharina Schüttler) versucht zu helfen, wo sie kann. Das heißt, sofern Ella es zulässt, denn so richtig funktioniert das mit den beiden Frauen nicht. Ellas Mutter hat die Familie vor Jahren verlassen, und die Jugendliche hängt noch sehr an ihr. Keine einfache Situation für Roman, der immer wieder zwischen die Fronten gerät und auch noch in einer ganz anderen Zwickmühle steckt: Denn eigentlich wünschen er und Ariane sich ein Baby, bislang erfolglos. Insofern findet Roman den Gedanken, dass er nun bald Opa wird, gar nicht mehr so schlimm. Dumm nur, dass Ella nicht weiß, ob sie das Kind behalten soll.
Babybauch oder Stipendium in den USA – in „Ellas Baby“stellt die ungewollte Schwangerschaft das Leben einer Schülerin auf den Kopf. Wie schwer die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist, zeigt diese feinfühlig erzählte Komödie. Regisseur David Dietl richtet den Blick dabei auf ein gesellschaftliches Thema: Bundesweit gibt es jährlich Tausende von ungewollten Schwangerschaften bei Minderjährigen, bei etwa der Hälfte der Fälle kommt es zum Abbruch. Über sein Werk sagt Dietl: „‚Ellas Baby‘ ist für mich ein moderner Familienfilm, ein Film zum Lachen und Weinen, der seine Figuren ernst nimmt. Es ist auch ein persönlicher Film, der sich mit den Themen Verlust und Hoffnung auseinandersetzt. Mir war es vor allem wichtig, eine emotionale Geschichte zu erzählen, die aber immer auch eine Leichtigkeit behält. Es war eine große Freude, mit den beiden Vollblutschauspielern Benno Fürmann und Katharina Schüttler als Paar zu arbeiten. Dazu haben wir mit Tijan Marei eine ganz wundervolle junge Schauspielerin für die Rolle der Ella entdeckt, die die Zuschauer verzaubern wird. Insgesamt ein wunderbarer Cast bis in die kleinsten Nebenrollen und einigen überraschenden Gastauftritten.“Benno Fürmann kann dieses Lob nur zurückgeben: „David Dietls Liebe zu den Schauspielern und den Figuren hat ein kreatives Umfeld geschaffen, in dem es eine sehr spannende und tolle Reise war, einen Mann zu spielen, der zwischen zwei Frauen steht.“
Ellas Baby, 20.15 Uhr, ARD