Willy Brandts Sohn referiert über seinen Vater
MALSTATT (red) Um Willy Brandt geht’s bei einem Vortrag am Montag, 16. Oktober, ab 18 Uhr in der Politischen Akademie der Stiftung Demokratie Saarland, Europaallee 18. Referent ist Professor Peter Brandt, der älteste Sohn von Willy Brandt. Er spricht über seinen Vater als Politiker und Privatmann, der noch in den 1980er-Jahren eine der umstrittensten Persönlichkeiten in Deutschland war. Peter Brandt verbindet die familieninterne Sicht mit dem analytischen Blick des Historikers und machte daraus ein Buch zum 100. Geburtstag von Willy Brandt am 18. Dezember 2013. Dieses Buch ist keine Biografie im herkömmlichen Sinne, sondern ein Essay, der Privates und Politisches gemeinsam deutet und bislang weniger bekannte Züge dieser Jahrhundertgestalt mit kritischer Zuneigung herausarbeitet.
„Es gibt Kursteilnehmer, die sich durch das Engagement bei uns wieder in den Arbeitsmarkt
eingliedern konnten.“
Dagmar Schackmann weiß, wie viel Kraft das kostet. Ich habe mich dazu entschlossen, anderen Familien unter die Arme zu greifen“, erzählt Hanna Theis. Das Projekt, bei dem sie mitmacht, heißt „Wir bleiben daheim“. Vier Monate lang wurden die 15 Brebacher vom Bürgerzentrum der Diakonie Saar ausgebildet. „Mir macht es Spaß, pflegebedürftigen Menschen zu helfen. In dem Kurs haben wir sehr viel im Umgang mit älteren und kranken Menschen gelernt“, berichtet Nuray Yilmaz.
Das Angebot des Bürgerzentrums bezieht sich in ersten Linie auf Alltagshilfen für die bedürftigen Menschen des Stadtteils – Einkaufen, Kochen, Putzen, Begleitung zu Veranstaltungen, einfach da sein für ältere Menschen. „Es ist auch eine extreme Erleichterung für die Familien, wenn sich mal jemand um die kranken Angehörigen kümmert und die einzelnen Familienmitglieder auch Zeit für sich haben“, weiß Hanna Theis. Bereits zum vierten Mal endete am Donnerstag ein Kurs des Projektes „Wir bleiben daheim“erfolgreich. Es entstand aus der Vorgänger-Initiative „Brebach versorgt
Projekt-Koordinatorin
sich selber“, die das Diakonische Werk 2012 gestartet hatte. Über 40 ehrenamtliche Helfer wurden seitdem ausgebildet und helfen mittlerweile in Brebach in vielen Familien mit. „So etwas gibt es nur bei uns. Wir haben uns über Jahre die Strukturen für dieses Projekt aufgebaut. Ohne uns gäbe es keine Seniorenarbeit in Brebach“, sagt Dagmar Schackmann, die Projekt-Koordinatorin des Bürgerzentrums. „Unsere ehrenamtlichen Helfer werden mit der Zeit zu Vertrauenspersonen in den Familien. Das ist nicht vergleichbar mit einem Pflegedienst, der einmal am Tag für eine halbe Stunde kommt. Bei unserem Projekt sind die Helfer über Stunden bei den Senioren“, erklärt Dagmar Schackmann weiter.
In einer kleinen Feierstunde am Donnerstagmorgen bekamen die 15 neuen Helfer ihre Teilnehmer-Zertifikate von Bezirksbürgermeister Daniel Bollig. „Das ist ein ganz tolles Projekt, das es hier in unserem Stadtteil gibt“, lobte Bollig. Für die Teilnehmer kann dieses Zertifikat auch ein Schritt in einen neuen Beruf sein. „Es gibt Kursteilnehmer, die sich durch das Engagement bei uns wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern konnten“, sagt Dagmar Schackmann. Finanziert wurde das Projekt „Wir bleiben daheim“ von der Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland, dem saarländischen Sozialministerium, der Diakonie Saar und Spenden. Ob es einen weiteren, fünften Projektkurs geben wird, steht aber noch in den Sternen. „Ende Februar 2018 läuft die Finanzierung des Projektes aus. Wir sind derzeit in Gesprächen und hoffen, dass wir die Arbeit fortsetzen können“, sagt Schackmann.